Israel fliegt letzte äthiopische Juden ein
Am 28. August gab es eine Abschiedszeremonie in der israelischen Botschaft in Addis Abbeba sowie zwei letzte Flüge zum Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv, wie israelische Medien berichten.
Die ethnische Gruppe der Falascha Mura lebte mehr als 2'500 Jahre isoliert im äthiopischen Hochland, rund um die historische Stadt Gondar. Über ihre Herkunft ist wenig bekannt. Selbst führen sie sich auf den biblischen König Salomo zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert zum Christentum zwangskonvertiert, hielten sie an ihren jüdischen Riten fest und kehrten später zum Judentum zurück. Mit offenen Armen empfangen wurden sie im «gelobten Land» dennoch nicht. Viele Rabbiner stellten ihr Judentum infrage. Sie galten als «Zweifelsjuden» und mussten formal «konvertieren».
Operation Moses und Operation Salomo
Einwanderung von ursprünglich jüdischen Äthiopiern, zu denen neben den Falascha Mura noch andere Gruppen gerechnet werden, gab es bereits seit der Staatsgründung Israels. Stark zugenommen haben die Zahlen aber durch die gezielte Kampagne Israels zur Übersiedlung des «verlorenen Stammes», die 1984 startete. Etwa 15‘000 Menschen flohen damals vor der kommunistischen Regierung Äthiopiens in den Sudan, von wo sie mit US-Maschinen in der «Operation Moses» nach Israel ausgeflogen wurden.
Mit der «Operation Solomon» wurden 1991 binnen 36 Stunden weitere 14‘000 Juden per Luftbrücke nach Israel gebracht. Mit der Ankunft der letzten 450 Falascha Mura endete nun die dritte Immigrationswelle der «Operation Taubenflügel», die im November 2010 begann und weitere knapp 8'000 Juden aus Äthiopien ins Land brachte. Heute leben mehr als 120‘000 ehemals äthiopische Juden in Israel.
Datum: 02.09.2013
Quelle: Kipa