China ist stolz auf religiöse Unterdrückung
Die chinesische Regierung betrachtet die Religionsfreiheit als Bedrohung für die ausschliessliche Loyalität gegenüber der regierenden Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Nichtstaatliche religiöse Gruppen werden unabhängig von ihren tatsächlichen Überzeugungen pauschal als Sekten bzw. Kulte bezeichnet und bekämpft.
«Potenzielle Bedrohungen bekämpft»
«Die chinesischen Sicherheitsbehörden haben ihre Bemühungen verstärkt, sektenartige Organisationen zu zerschlagen», berichtete die Global Times, ein von der KPCh betriebenes Medienorgan, im vergangenen Monat. «Sie haben daran gearbeitet, das Wachstum und die Ausbreitung von Sektenorganisationen einzudämmen, um potenzielle Bedrohungen für die nationale politische Sicherheit zu mindern und die soziale Stabilität aufrechtzuerhalten.»
Das Wort, das in dem Bericht der Global Times als «Sekte» wiedergegeben wird, ist xie jiao, ein amorpher Begriff, der offenbar auf die Ming-Dynastie zurückgeht. Er wurde für Bewegungen oder Glaubensrichtungen verwendet, die als regierungsfeindlich galten. Heute fallen darunter alle Glaubensrichtungen, die nicht mit den strengen Prinzipien der KPCh übereinstimmen.
Vor allem christliche Hauskirchen
In einer Erklärung auf der chinesischen Social-Media-Plattform WeChat brüstete sich das chinesische Ministerium für Öffentliche Sicherheit damit, mehr Geld für Technologie und Personal auszugeben, um unabhängige religiöse Organisationen zu bekämpfen. Zu dieser repressiven Kampagne gehört auch ein hartes Vorgehen gegen die unabhängige christliche Hauskirchenbewegung. Christliche Hauskirchen sind ein Versuch, sich der Kontrolle der Regierung zu entziehen, aber auch sie werden oft überfallen und ihre Mitglieder unter dem Vorwurf verhaftet, gegen die Interessen des Staates zu arbeiten.
Führender Überwachungsstaat
China ist weltweit führend im Einsatz von Technologien zur Überwachung seiner Bürger. Das volle Ausmass des Überwachungsapparats ist unbekannt, aber Untersuchungen zeigen, dass das Land ein System betreibt, das darauf abzielt, die Bewegungen jedes Bürgers zu verfolgen, um Einblicke in seine Loyalität gegenüber der KPCh zu gewinnen. Von banalen Details wie dem, was eine Person trägt, bis hin zu grösseren Beobachtungen wie der Frage, mit wem sie verkehrt, zielt das System darauf ab, die Loyalität eines jeden Bürgers zu verfolgen und zu analysieren.
Regierungsbeamte nutzen die von diesem System erfassten Daten, um diejenigen zu verfolgen und zu kontrollieren, die sie als Gefahr für den Staat ansehen. Dazu gehören insbesondere Personen, die mit der nicht registrierten Hauskirchenbewegung in Verbindung stehen, und alle anderen, die ihre Religion ausserhalb der staatlichen Institutionen ausüben wollen.
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Datum: 08.03.2025
Autor:
Reinhold Scharnowski
Quelle:
International Christian Concern / übersetzt und bearbeitet von Livenet