Schauspielerin Evangeline Lilly

«Wie ich lernte, meinen Weg zu gehen»

Man kennt sie als die hübsche Brünette aus der Fernsehserie «Lost». Für diese Rolle der Kate Auston bekam Evangeline Lilly sogar den «Golden Globe Award» als beste Serien-Hauptdarstellerin. Doch ihr Leben war nicht immer so unbeschwert. Lange kämpfte die gläubige Christin, ihren eigenen Weg zu finden, ihre Grenzen zu wahren und zu erkennen, wer sie in Gottes Augen ist.
Evangeline Lilly. (Foto: Flickr / gdcgraphics)

Nicole Evangeline Lilly wuchs als mittlere von drei Schwestern in einem christlichen Elternhaus auf. Christliche Werte, Nächstenliebe und die Geborgenheit eines heilen Elternhauses prägten sie durch ihre Kindheit hindurch. Ein Lebensstil, der auf den ersten Blick nicht zu Hollywood passt ...

Plötzlich schön

«Ich kam erst mit 16 in die Pubertät, dafür quasi über Nacht. Ich war immer sehr  burschikos gewesen, mit Sommersprossen und Zahnlücke und plötzlich war ich sehr hübsch geworden und hatte weibliche Kurven. Alle meine Jungs-Freunde sahen mich mit einem Schlag aus anderen Augen. Und meine Mädels fingen an, mich zu hassen. Ich war ihnen plötzlich, ohne dass ich es je wollte, zur Konkurrenz geworden. Es war schrecklich. Nachts lag ich wach, weinte und wünschte mir hässlich zu sein. Schönheit war für mich wie ein Fluch. Keiner sah mehr mich als Mensch, ich war nur noch Objekt. Männer grinsten mich lustvoll und respektlos an und dachten, ich wäre nur da, um ihre Fantasien zu befriedigen. Ich war überfordert und frustriert.»

Verführt und reingelegt

«Ich wollte im sozialen Bereich arbeiten, also studierte ich Sozialwissenschaft. Um mein Studium zu finanzieren, jobbte ich als Kellnerin. Irgendwann sprach mich jemand an ob ich nicht Interesse hätte zu Modeln. Zuerst wollte ich nicht, aber dann dachte ich mir, dass ich durch Werbung wohl mehr verdienen würde und dass ich mir dadurch die Anmachsprüche der Restaurantbesucher sparen könnte. Mein erster Job liess nicht lange auf sich warten. Ich spielte in einer Werbung für eine Dating-Agentur und sollte in die Kamera sagen: „Wohin gehst Du heute Nacht? Wähle doch diese Nummer und ruf mich an.“ Als ich die Werbung zum ersten Mal sah, war ich von mir selbst geschockt. Da hatte ich immer versucht, nicht als Sexobjekt wahrgenommen zu werden und dann stellte ich mich selbst so dar. Ich weinte bitterlich. Ohne es zu realisieren, hatte ich eine Grenze überschritten. Ich hatte mich und alle meine Werte verkauft.»

Ein Freund macht Mut

«Nach dieser Werbung achtete ich sehr darauf, welche Jobs ich annahm. Ich bekam kleinere Rollen beim Fernsehen und nutzte die endlosen Drehpausen, um für die Uni zu lernen. Aber Hollywood war mir zuwider. Die anderen Mädchen, die zum Casting kamen, waren aufreizend gekleidet und schmissen sich an die Regisseure. Ich sah das alles eher als Nebentätigkeit auf Zeit. Hollywood passte weder zu meiner Lebensplanung noch zu meiner Moral. Eines Tages nahm mich ein sehr guter Freund zur Seite. Er sagte, er spüre eine Angst in mir, die nicht gut für mich sei. Ich hätte Angst vor Erfolg, Angst davor, als zu schön wahrgenommen zu werden, Angst davor, ich selbst zu sein. Aber Gott habe mich schön gemacht, mir Begabung gegeben und mich dazu geschaffen, Erfolg zu haben. Das traf mich tief. Ich wusste, er sagt die Wahrheit. Ich hatte seit meiner Pubertät darum gekämpft, dass andere mich nicht nur wegen meines Aussehens achten. Zum ersten Mal erkannte ich, dass Schönheit aber eine ganz besondere von Gott gegebene Gabe war, zu der ich stehen und mit der ich glücklich sein durfte.»

Talent ausgegraben

«Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich frei. Ich musste mich nicht verstecken, ich durfte so sein, wie ich wirklich bin. Ich spürte auch in der Schauspielerei eine neue Freiheit und merkte, dass ich sehr gut wurde, wenn ich einfach so war wie ich bin. Natürlich lief auch in meinem Leben nicht alles glatt. Und Hollywood wurde auch nicht mit einem Mal anders. Aber mein Glaube gibt mir Kraft und Weisheit die Aufgaben zu bestehen, die täglich vor mir liegen. Mal schaffe ich es besser, mal schlechter, aber ich weiss, dass ich nicht perfekt sein muss. Gott liebt mich einfach so, wie ich bin.»
 

Datum: 13.11.2010
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / Elle, Glamour, Rolling Stone

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