Handgemachte Petition für verfolgte Christinnen
Unter dem Namen «I see you» (dt. Ich sehe dich) wurden 16'000 Stoff-Vierecke aneinandergereiht, die auf die Verfolgung christlicher Frauen weltweit hinweisen sollen. 250 davon stammen aus den Händen von Frauen aus Asien, Afrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika, die selbst unter Verfolgung leiden oder gelitten haben.
«Beeindruckend»
Organisator dieser ungewöhnlichen Petition ist Open Doors UK. Die Organisation möchte damit auf die wegen ihres Glaubens verfolgten Frauen hinweisen, die weltweit häufig ungesehen bleiben – deshalb der Titel «I see you». Die Anzahl der handgefertigten Stücke ist für die Leiterin von Open Doors UK und Irland, Henrietta Blyth, «beeindruckend». «Dass jede 'Unterschrift' persönlich gemacht wurde, handgemalt, geklebt oder gestickt, zeigt, wie leidenschaftlich sich Menschen für das Thema der Gewalt gegen die Frauen einsetzen, die mutig genug sind, zu ihrem christlichen Glauben zu stehen», so Blyth.
Und weiter: «Bei dieser Petition geht es darum, diesen Frauen zu sagen: 'Wir sehen euch, wir hören eure Geschichte, wir wünschen uns Gerechtigkeit für euch und wir beten für euch.'» Und natürlich ist die Hoffnung, dass auch Politiker und Parlamentarier auf die Aktion aufmerksam werden und sich ganz neu für das Thema einsetzen.
Sexuelle Übergriffe und Glaube verbunden
Die Organisation geht davon aus, dass in vielen Ländern auch sexuelle Gewalt gegenüber Frauen häufig mit der Verfolgung ihres Glaubens zu tun hat. So erklärte etwa Autorin Dr. Elaine Storkey bei der Eröffnung der einwöchigen Ausstellung: «In den Ländern, in denen sexuelle Gewalt und Übergriffe gegen Frauen als Kriegswaffe genutzt werden, sieht man, wenn man genau schaut, dass Christen häufiger vergewaltigt werden. Wir müssen dafür eintreten und die Natur der Gewalt identifizieren, wenn der Glaube da mit reinspielt.»
«Menschenmenge der Zeugen»
Bei der Eröffnung sprach auch eine Partnerin von Open Doors aus Nord-Nigeria, die anonym verblieb, über die Probleme in dem Land. Christliche Frauen in Nigeria würden häufig von Boko Haram sowie den Fulani-Terroristen als Sex-Objekte benutzt, als Sklaven oder auch als Maschinen zur Produktion von Kindern. Sie hätten keine Stimme, um sich zu verteidigen oder auf den Missstand aufmerksam zu machen. «Diese handgemachte Petition erlaubt es jeder Frau, sicher zu sein, dass jeder sie sieht. Diese Petition ist wie eine Menschenmenge von Zeugen.» Bis zum vergangenen Sonntag war die Ausstellung im Westminster Abbey zu sehen.
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Datum: 27.11.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Today