Ein geistlicher Kampf mit sichtbaren Wunden
Millionen von Christen werden getötet, verhaftet, sexuell missbraucht oder auf andere Weise erniedrigt – einfach nur, weil sie an Jesus glauben und dies öffentlich machen. Natürlich wissen wir aus der Bibel, dass um uns herum ein geistlicher Kampf herrscht und dass wir als Christen nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen, sondern gegen Mächte und Gewalten der Finsternis (Epheser, Kapitel 6, Vers 12). Doch diese geistliche Ebene widerspiegelt sich in diversen sichtbaren Bereichen.
Open Doors USA hat fünf Gründe der Verfolgung zusammengestellt:
1. Jesus ist Konkurrenz für die Macht
Denken Sie etwa an Diktatoren wie Kim Jong Un. Er regiert über Nordkorea im Glauben, allmächtig zu sein. Niemand steht über ihm oder seiner Familie, niemand kann ihn hinterfragen, niemand kann jemand anderes ergeben sein ausser ihm.
Wenn jemand aber Christ ist, wird diese Position von Jesus eingenommen. Denn er ist unser König, ihm sind wir ergeben und sein Name steht über allen anderen. Kim und anderen Herrschern, die sich in ihrer Allmacht sonnen, macht es Angst, wenn Menschen jemand anderem ergeben sind, der mächtiger ist als sie selbst. Jesus als König und Herrscher bedeutet, dass die Diktatoren, die sich auf Angst und ihre Vormachtstellung stützen, letztlich klein und schwach sind. Und kein mächtiger Herrscher wird gerne daran erinnert, wie klein er im Vergleich zu Gott ist.
2. Das Christentum fordert die Kultur heraus
Jesus nachzufolgen bedeutet in jedem Kulturkreis eine Herausforderung der bestehenden Kultur. An Orten wie Vietnam müssen Menschen, die zu ländlichen Stämmen gehören, an kulturellen Ritualen teilnehmen, etwa an der Ahnenverehrung oder Götzenopferung. Wenn jemand als Christ an solchen Ritualen nicht mehr teilnehmen möchte, wird er automatisch zur Zielscheibe. Er folgt nicht mehr der Kultur, sondern Jesus.
3. Gutes zu tun bedeutet, gegen das Böse zu sein
An Orten wie Kolumbien oder Mexiko werden häufig insbesondere Gemeindeleiter verfolgt, weil sie sich gegen die organisierte Kriminalität und Korruption stellen – denn Jesus nachzufolgen bedeutet, zur Wahrheit zu stehen. Wer sich in einer ungerechten Kultur für Gerechtigkeit einsetzt, zieht die Verfolgung der Menschen an.
Wenn in Indien eine Person einer niedrigen Kaste Christ wird, bedeutet dies, dass das Kastensystem plötzlich an Macht verliert. Denn wenn Christen unterschiedlicher Kasten miteinander Gott anbeten ohne einander zu verachten, dann verärgert es das ungerechte Kastensystem – und die Menschen, die wollen, dass alles so bleibt wie bisher.
4. Eine neue Identität ist gefährlich
An vielen Orten ist der Glaube eng verwurzelt mit Ethnie, Kultur und Familie. Wenn also jemand Christ wird, nimmt er damit nicht nur ein neues Glaubenssystem an, sondern muss häufig seiner Familie, den Freunden, der Dorfgemeinschaft und vielleicht sogar dem Heimatland den Rücken kehren.
Etwa in Somalia: Es ist gefährlich, Christ zu werden, aufgrund der Bedrohung seitens der Regierung – aber es ist vermutlich noch gefährlicher, weil die eigene Familie und das ganze Dorf neue Christen schikanieren und töten. Im Nahen Osten bedeutet eine Bekehrung zum Christentum oftmals den Tod. Und in Malaysia, wo eine Konvertierung vom Islam zum Christentum illegal ist, werden die Kinder christlicher Eltern dennoch als muslimisch angesehen. Jesus nachzufolgen bedeutet, dass er grösser ist als Familie, Stamm oder Nationalität – und diese neue Identität führt zu Misstrauen, Hass und Gewalt der anderen.
5. Jesus ist Konkurrenz für andere Glaubenssysteme
An vielen Orten ist Jesus nicht nur eine soziale oder kulturelle Bedrohung – er ist eine direkte Herausforderung für das vorherrschende Glaubenssystem. In Pakistan werden Christen als zweitklassig angesehen, weil das Christentum als minderwertiger gilt als der Islam. Auch die Blasphemie-Klagen in Südasien gründen hierauf, denn wer einer Minderheitenreligion angehört, ist automatisch schuldig, da er das vorherrschende Glaubenssystem ablehnt. Deshalb sind Konvertierungen in vielen Ländern komplett verboten.
Und dort, wo Christen als zweitklassige Bürger gelten, ist auch die Hemmschwelle deutlich geringer, sie umzubringen – wie es etwa Terroristengruppen im Nahen Osten und in Afrika tun.
Dies sind nur fünf Gründe von vielen. Christen sind an vielen Orten verhasst – aber sie sind nicht allein. Sie und ich können für unsere verfolgten Mitchristen im Gebet einstehen. Und wir dürfen wissen, dass unser Gott alles neu machen wird und dass er eines Tages alle Tränen abwischen und sein Friedensreich aufbauen wird (Offenbarung, Kapitel 21, Verse 4-5).
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Datum: 26.09.2019
Autor: Christopher Summers / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors USA / Übersetzt und bearbeitet von Livenet