Haiti: Christliche Helfer entführt

«Bitte betet für uns»

Auf Haiti wurden christlicher Helfer und deren Angehörige entführt. In einer Whatsapp-Nachricht bat eine Entführte eindringlich um Gebet.
Haiti (Bild: World Bank)

Eine Gruppe von missionarischen Mitarbeitern und Angehörigen der US-Hilfsorganisation «Christian Aid Ministries» wurde am 16. Oktober auf Haiti entführt. Betroffen sind siebzehn Personen, sieben Frauen, fünf Männer und fünf Kinder (sechzehn aus den USA und eine aus Kanada), die in der Hauptstadt Port-au-Prince entführt wurden.

Entführungen sind an der Tagesordnung

Die Mitarbeitenden des Hilfswerks und deren Angehörige wurde von der Bande «400 Mawozo» verschleppt, eine von vielen kriminellen Banden im Land. Im April entführte die Gruppe zehn Priester, Nonnen und Familienangehörige eines Geistlichen. Haiti ist eines der Länder mit den meisten Entführungen. Zwischen Januar und September wurden 600 Entführungsfälle registriert. Im Vorjahr waren es 431.

«Wir suchen Gottes Führung»

Eines der Entführungsopfer konnte noch einen kurzen Hilferuf absetzen und schrieb auf Whatsapp: «Wir werden als Geiseln gehalten, sie haben unseren Fahrer entführt. Wir wissen nicht, wohin sie uns bringen. Bitte betet für uns!» In einer Nachricht auf der Homepage des Hilfswerks wird ebenfalls nachdrücklich um Gebet gebeten. «Wir suchen Gottes Führung und offizielle Stellen bemühten sich um eine Lösung», so die Erklärung.

Ein Land in Not

Haiti ist seit Jahren ein von Naturkatastrophen, Krisen und wachsender Kriminalität geschütteltes Land. Zuletzt wurden bei einem Erdbeben im August 130'000 Häuser zerstört, 2'200 Menschen kamen ums Leben. Im Juli wurde Präsident Moïse ermordert.

Christian Aid Ministries arbeitet seit 1989 auf Haiti. Das Hilfswerk wurde 1981 gegründet. Ziel ist es nach eigener Darstellung, «Gott zu ehren und sein Königreich auszubreiten». Das Hilfswerk arbeitet nach eigenen Angaben in über 130 Ländern. Dabei gibt es drei Arbeitsschwerpunkte: dringende Hilfe durch Verteilen von Nahrungsmitteln, Kleidung und Medizin, Massnahmen zum Kampf gegen Armut (Hilfe zur Selbsthilfe, landwirtschaftliche Programme) sowie christliche Seminare und die Verteilung von Bibeln und christlichen Schriften.

Weitere Infos:
Christian Aid Ministries

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Datum: 18.10.2021
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet / Deutsche Welle / Frankfurter Rundschau

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