Ein Herz für Mitarbeiter und Unternehmer
Petra und Marlon Heins leiten das Netzwerk «HOPE Business Club». Davon sollen nun regelmässige Talks bei Livenet in Zusammenarbeit mit dem HOPE Business Club berichten, die jeweils am ersten Montag des Monats ausgestrahlt werden. Ganz nach dem Motto: «Hoffnungsvolle Inspirationen für Führungskräfte».
Ruedi Josuran ist heute im Gespräch mit dem Ehepaar, begegnet der besonderen «Lovestory» der Beiden und hört beispielsweise, wie ein schweizerisch-diplomatischer Gesprächsstil auf einen ruhrpottdeutsch-direkten trifft.
Mitarbeiterführung und Austausch auf Augenhöhe
Petra Heins' Anliegen als Geschäftsführerin der Vita Treuhand AG formuliert sie so: «Ich möchte die Mitarbeiter mitnehmen, dass sie ihren Output bringen, aber sich auch wohlfühlen können, und sich persönlich entwickeln. Natürlich auch, dass sie ein Gewinn für die Firma sind», und ergänzt: «Ich habe vor allem das Herz für Menschen, für ihre Berufung. Es ist auch wie eine erweiterte Familie.»
20 Jahre war Marlon Heins seinerseits in diversen Freikirchen angestellt und verantwortet nun den Aufbau des Netzwerks. Auf die Frage des Talkmasters, weshalb es so etwas brauche, antwortet er: «Leute, die in Verantwortung stehen, sind oft Einzelkämpfer; da ist Gemeinschaft Mangelware. Selbst wenn man in einer Gemeinde ist, wird man als Unternehmer nicht so wahrgenommen. Gruppen für einen persönlichen Austausch auf Augenhöhe sind offensichtlich ganz wichtig.»
Ein letztes «Strahlen»
Dass die zwei heute als Ehepaar zusammenwirken, hat auch mit ihren Schicksalsschlägen zutun. Petra Heins verlor ihren damaligen Ehemann Beat beim Strahlnen (alpine Kristall- und Mineraliensuche), sie erzählt: «Wir waren zwei Tage aus den Familienferien zurück und verbrachten noch Zeit zu Hause. Beat ging seinem Hobby nach. Plötzlich, beim Abendessen, steht die Polizei vor der Tür und fragt: ‘Ist Beat Fuhrimann ihr Ehemann?’ Da weiss jeder, das ist keine gute Nachricht, und es zog mir den Boden unter den Füssen weg, eine Welt ist zusammengebrochen», als sie von seinem Tod erfuhr.
Erst nach 1,5 Jahren zeigte ihr ein unerwartetes herzhaftes Lachen mit ihrer Tochter, dass der gesunde, emotionale Boden wieder zurückgekehrt war.
Verlust durch Scheidung
Marlon Heins wurde von seiner damaligen Frau verlassen. Er konnte dies mit seinem christlichen Hintergrund überhaupt nicht begreifen. Sie hatten sich in einer Bibelschule kennengelernt, er erzählt: «Scheidung war für mich ein absolutes No-Go. Aber sie sagte mir: ‘Ich liebe dich nicht mehr und ich werde dich verlassen’. Ich sah unsere Beziehung nicht so dramatisch schlecht, dachte nicht, dass es ernst sein könnte. Und wir hatten zwei tolle Kinder. Ich fiel in ein Loch.»
Die ominöse SMS
Ein Kanzeltausch führte Pastor Heins in die FEG Steffisburg. Drei Freundinnen empfahlen unabhängig voneinander der Witwe seine Predigt «Wirkungsvoll Loslassen». Darauf schrieb sie ein Feedback, ein Kompliment, wodurch der erste feine Faden gespannt wurde.
Nach etwa drei Monaten trafen sich die zwei erstmals. Marlon schloss eigentlich eine Wiederheirat völlig aus, als geschiedener Pastor mit zwei Kindern; dachte damals aber: «Das ist ja mal eine hübsche Frau.» Sie wollten eigentlich zusammen ein Buch besprechen, aber schlussendlich wurde über vieles, nur nicht über das Buch gesprochen. Die göttliche Fügung nahm eine andere Wende.
«Zuhause die Hosen an – aber sie entscheidet»
Heute gehören zur Patchwork-Familie vier Kinder, wovon zwei bei Heins zu Hause wohnen. Apropos zu Hause: Auf die Frage des Talkmasters, wer denn zu Hause die Hosen anhabe, entgegnet Marlon Heins: «Ich hab definitiv die Hosen an, aber sie entscheidet, welche Hosen ich trage.»
Auf die Gesprächskultur sollten sie als Paar ein Augenmerk halten, findet die Ehefrau. Da war Marlon auch schon mal überrascht und beschreibt dies so: «In der Anfangszeit hatte ich dieses Aha-Erlebnis. Wir haben’s ja unheimlich gut miteinander. Als Petra plötzlich sagte, sie fände es doof, dass wir uns so oft streiten. Und ich: Wann streiten wir uns denn? Da merkten wir, dass wir eine völlig unterschiedliche Definition von Streit haben. Manchmal frage ich nun: 'Du, streiten wir uns jetzt schon?'»
Aber sie bereichern sich sehr, dazu Petra Heins: «Ich lernte, Sachen überhaupt anzusprechen und teils sogar direkt anzusprechen. Da hab ich viel profitiert. Gerade, wenn man Menschen führt, hilft das.» Auf der anderen Seite meint Marlon Heins, dass Petra viel stärker vernetzt war und das für ihn zu einer Quelle der Inspiration wurde.
Sehen Sie sich hier den Talk an:
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Datum: 28.01.2025
Autor:
Roland Streit
Quelle:
Livenet