Nik Gugger – ein «wertprogressiver Brückenbauer»
Mit Nik Gugger schafft die EVP im Nationalrat abermals eine Premiere, nachdem sie als einzige Partei bislang einen 100-prozentigen Frauenanteil im Rat hatte. Nik Gugger wird der erste Nationalrat mit indischen Wurzeln sein.
Es kommt daher für ihn gerade recht, dass er noch vor seinem Amtsantritt das Angebot erhielt, in der Aussenpolitischen Kommission mitzuarbeiten. «Ich bin bis zu meinem vierten Lebensjahr in Indien aufgewachsen. Themen wie Entwicklungshilfe oder humanitäre Hilfe waren für uns zuhause am Familientisch immer präsent, da mein Vater ja unter anderem für HEKS im Einsatz war», sagte er gegenüber der EVP-Zeitschrift «Akzente». Er habe auch selbst in Kolumbien gearbeitet sowie als Mitglied des Care Teams des EDA im Tsunami-Gebiet in Thailand und in Ägypten nach dem Attentat von Sharm-el-Sheikh. Auch das Thema Menschenrechte ist ihm wichtig. Und nicht zuletzt wirtschaftliche Themen, betont der Sozialunternehmer Gugger. Er wolle dafür einstehen, dass das «ethische unternehmerische Wirtschaften wieder stärker gelebt wird».
Offene EVP
Gugger möchte in Bern ausserdem dazu Beitragen, die EVP als eine wertprogressive und weltoffene Partei zu profilieren. Die EVP dürfe sich nicht auf moralische und religiöse Themen reduzieren lassen. Er selbst habe zum Beispiel als Zürcher Kantonsrat das Thema digitale Sicherheit lanciert und die Probleme der Ü-50 Menschen aufs Tapet gebracht.
Wertprogressiv
Zum Stichwort «wertprogressiv» sagt er: «Das heisst Werte bewahren, aber auch Neues wagen.» Das christliche Gedankengut sei dabei sein Leitfaden. Er wolle wie Jesus offen sein gegenüber allen Menschen. Jesus habe niemanden ausgegrenzt und sei auch offen gegenüber Flüchtlingen gewesen. Aber er sagt auch: «Wir sind ein christliches Abendland... Es geht für mich nicht an, dass man in der Schule nicht einmal mehr christliche Weihnachtslieder singen darf.»
Brückenbauer
Nik Gugger sieht sich als Vernetzer, der Brücken zu Menschen mit andern politischen Positionen und Weltanschauungen bauen kann. Er könne andere für etwas begeistern und motivieren. Es sei ihm öfter gelungen, als Brückenbauer Mehrheiten zu beschaffen. Dieses Potenzial möchte er auch in Bern nutzen.
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Datum: 25.11.2017
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet