«Ohne die Gnade Gottes können wir nicht leben»
Der christliche Glaube wurde Barbara Lambrecht-Schadeberg quasi in die Wiege gelegt und daran hält sie bis heute fest. Gegenüber dem Online-Magazin Chrismon erklärte die Unternehmerin, wie wichtig ihr die Gnade Gottes ist: «Ohne die Gnade Gottes können wir doch gar nicht leben. Ich empfinde es als Geschenk, wie mein Leben mir gegeben ist. Etwa aus unangenehmen Situationen herauszufinden, ist in meinen Augen ein Gnadenakt. Auch Verzeihen zu können, empfinde ich als eine Gnadengabe. Der Begriff selbst ist schon etwas altmodisch, scheinbar eher etwas für Theologen und Kirchgänger, aber dennoch sehr wichtig. Wir sollten mehr darüber nachdenken.»
Der Glaube, eine Bereicherung
Für die Unternehmerin sind Gottesdienste wie inspirierende Wegweiser für ihr Leben: «Ich bezeichne mich gern als 'Kanzelschwalbe'. In meiner Jugend waren das die älteren Damen, die jeden Sonntag in die Kirche gingen, ganz vorne sassen und andächtig zum predigenden Pfarrer emporschauten. Ich gehe gern in die Kirche, singe gern. Auch mag ich es, durch Predigt und Gebete einen Denkanstoss für das eigene religiöse und geistliche Leben zu erhalten. Da ist die Verheissung Christi in der Gemeinde gegenwärtig. Auch mag ich moderne Gottesdienste und höre gern guten Organisten zu.»
Besonders schätzt Lambrecht-Schadeberg am christlichen Glauben, dass man nicht blind alles glauben muss, sondern sich auf eine ganz persönliche Suche nach Jesus machen kann. Sie erzählt: «Mir ist die Freiheit des Einzelnen vor Gott wichtig, die Möglichkeit, sich zu informieren und selbst ein Bild zu machen. Im Protestantismus geht es um die Freiheit und das Denken! Man darf laut über Fragen des Glaubens nachdenken und unterschiedliche Meinungen vertreten und auch mal gegen den Strich bürsten. Und man hat die Freiheit, vor Gott zu treten, ohne eine Zwischeninstanz einzuschalten.»
Auf die Frage, wann sie sich Gott nahe fühle, sagte die Unternehmerin gegenüber Chrismon: «Ich hoffe im Gebet. Manchmal merkt man ja erst im Nachhinein, dass Gott einem nahe gewesen ist, ohne dass man es in dem Augenblick wahrgenommen hat oder wahrnehmen wollte. So gewiss, wie andere Leute sich dessen sind, kann ich mir noch nicht sein. Das kommt vielleicht noch. Wie ein Kind bete ich immer vor dem Einschlafen. Das sortiert auch meinen Tag, das ist der Augenblick, wo ich zur Ruhe komme. Morgens lese ich die Losungen und etwas in der Bibel. Das gehört für mich dazu.»
Das Gute weitergeben
Der Glauben an Jesus hat die Krombacher-Mitinhaberin auch inspiriert, sich für andere einzusetzen. Seit fast dreissig Jahren unterstützt sie mit ihrer Stiftung unter anderem evangelische Schulen. Dass junge Menschen Jesus kennenlernen, ist ihr ein Herzensanliegen: «Uns wurde bewusst, dass es immer weniger Menschen gibt, die getauft und Mitglied einer Kirche sind. Wir wollten, dass die gute Nachricht weitererzählt wird, und daher evangelische Schulen fördern. In diesen Schulen sollen Lehrer auf einer christlichen Basis unterrichten, allerdings ohne Frömmlertum», wünscht sich die Unternehmerin.
Die Kirche und Bier
Im Jubiläumsjahr der Reformation war Barbara Lambrecht-Schadeberg auch Reformationsbotschafterin. Dass Martin Luther gerne gefeiert und auch Bier getrunken hat, bringt die Mitinhaberin der Familien-Brauerei zum Schmunzeln, sie erklärt aber: «Das Bier war in den Klöstern sehr wichtig, unter anderem, da es den Mönchen ein Stück weit half, durch die Fastenzeit zu kommen. Bier enthält ja nicht nur Alkohol, sondern auch weitere Inhaltsstoffe. Und das hat den Mönchen ein Stück weit das Brot ersetzt. Zudem war Bier im 16. Jahrhundert gesünder als Wasser, denn das Trinkwasser war damals nicht so sauber wie heute. Deshalb hat man das Wasser mit alkoholischen Getränken gemischt, der Alkohol wirkte als Keimtöter.» Die Unternehmerin gibt aber zu: «Ich finde es schön, dass Luther so ein geselliger Mensch war.»
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Datum: 02.09.2022
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet / chrismon.de / barbara-schadeberg-stiftung.de