«Ich bewundere ihn»
Mehrere bekannte Pastoren wie Billy Graham, Adrian Rogers oder Dan Dumas sprachen mit dem Schwergewichts-Boxchampion Muhammad Ali, der am 3. Juni im Alter von 74 Jahren verstorben ist. In eine christliche Familie hineingeboren, konvertierte er in den späten 1960er-Jahren zum Islam. Zunächst trat er der nationalistischen Gruppierung «Nation of Islam» bei, Mitte der 1970er wechselte er zur sunnitischen Strömung.
Doch auch später besuchte er gelegentlich die «King Solomon Missionary Baptist Church» in Louisville, zu der seine Familie gehört. Aufgrund seines Glaubenswechsels arrangierte sein Vater einst ein Treffen zwischen Ali und dem Evangelisten Billy Graham in dessen Residenz in Montreat.
Die signierte Bibel
Billy Graham erinnert sich, wie er Muhammad Ali eine Bibel mit einer Widmung schenkte. «Er nahm sie gerne an, doch als er mein unlesbares Gekritzel sah, fragte er, was das bedeutet.» Graham erklärte, dass da steht: «Gott segne dich, Billy Graham». Der weltberühmte Athlet bat, dass der Prediger doch seinen Namen noch in Blockbuchstaben ergänzen möge, «denn ich möchte, dass die Leute wissen, dass du sie mir gegeben hast, wenn ich sie ihnen zeige.» Mit einem Lachen kam Graham dem Wunsch nach.
Der Boxchamp war beeindruckt davon, dass der in den USA prominente Geistliche ihn am Flughafen persönlich abgeholt hatte. Ali: «Ich rechnete damit, dass ein Chauffeur in einem Rolls Royce oder mindestens einem Mercedes vorfährt. Doch wir stiegen in sein Oldsmobile und er steuerte es selbst. Ich konnte fast nicht glauben, dass er mich persönlich abholt und den Wagen selbst lenkt.»
«Ich bewunderte ihn»
«Als wir sein Heim erreichten, dachte ich, er würde auf einer 1000 Hektar grossen Farm leben. Doch da war ein Haus aus Holz, keine Villa mit kristallenen Kronleuchtern und goldenen Teppichen. Es war ein Haus, in dem ein Mann Gottes lebt – ich bewundertef!» Mehrere Jahre später trafen sich die beiden ein zweites Mal.
Adrian Rogers, der 2005 verstarb, amtete einst als Präsident der «Southern Baptist Convention». Mindestens dreimal sprach er mit Muhammad Ali über das Evangelium. Dabei stellte Ali verschiedene Fragen über den Glauben. Unter anderem wollte er wissen, ob Adam nicht noch mehr ein Sohn Gottes gewesen war als Jesus, da Adam komplett von Gott geschaffen worden war, während Jesus eine irdische Mutter, eine Jungfrau, hatte. «Champ», antwortete Rogers, «Jesus war nicht der Sohn Gottes, weil er von einer Jungfrau geboren worden war. Er wurde von einer Jungfrau geboren, weil er der Sohn Gottes war.»
«Bereit sein ist wichtig»
Muhammad Ali überreichte einst Dan Dumas ein von ihm signiertes, islamisches Traktat («Für Dan, von Muhammad Ali»). Dumas gab ihm eine christliche Schrift, die beiden sprachen über den Glauben, der Pastor meinte später: «Ich hoffe, dass er eines Tages auf seinem Lebensweg oder auf dem Sterbebett auf das Evangelium reagiert.»
Der Tod des Boxstars sei eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, mit Gott im Reinen zu sein, betonte Graham Daniels, Leiter der christlichen Sportlerorganisation «Christians in Sport». «Das Alter wird uns alle erwischen. Das Leben ist sehr, sehr zerbrechlich und selbst der grösste Mensch im Sport oder auf dem Planeten ist nicht unsterblich.»
«Eins sein wichtig»
32 Jahre lang kämpfte Muhammad Ali, der ursprünglich Cassius Clay hiess, gegen Parkinson. Graham Daniels erinnert sich: «Ich wuchs auf mit Ali und kannte ihn als 'König der Welt' von den 1960ern bis in die frühen 1980er, als er mit dem Boxen aufhörte. Er war prägend für mein eigenes Leben als junger Sportler.»
Graham Daniels hält fest: «Es erinnert daran, dass wir sterblich sind und dass es wichtig ist, dass wir mit dem Schöpfer des Universums durch Jesus Christus eins sind. Daran denke ich, wenn ich vom Tod von Menschen wie Muhammad Ali höre.»
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Datum: 09.06.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Baptist News / Premier