Bei Gott finde ich Frieden und Sinn
«Mein Gott ist der Gott der Nächstenliebe. Wende ich mich an ihn, weiss ich, dass ich mich an einen verzeihenden Gott wende, und das tröstet. Ich bete durchaus häufig – am Tag oder auch mal in schlaflosen Nächten», so die Nachrichtenmoderatorin im evangelischen Magazin «Chrismon».
«Jeder tut, was er kann», so Gundula Gause, «letztlich bleibt aber doch alles in Gottes Hand. Ich finde es vermessen zu glauben, man habe alles selbst in der Hand. Wenn ich im Senegal oder in Kenia diese grenzenlose Armut sehe und zugleich das Gottvertrauen der Menschen, hat das etwas Bereicherndes und Befreiendes. Man spürt eine ganz eigenwillige Nähe gerade der christlichen Afrikaner zu Gott.»
Frieden finden im Gottesdienst
Den Gottesdienst besucht Gundula Gause gemeinsam mit ihrer Familie. «Relativ oft», wie sie selbst sagt. «Das gibt Ruhe und Frieden. In der Liturgie, in den Bibeltexten, in den Liedern und den Predigten ist so viel drin! In dem gemeinsamen Vaterunser fühle ich mich aufgehoben. Man kann Trost und Zuversicht finden in Zeilen wie 'Dein Wille geschehe' und 'Friede sei mit dir'.
Ausserdem ist die Moderatorin überzeugt, dass die Kirche etwas zu bieten hat, was für Menschen «unabdingbar ist». «Die Betonung von religionsübergreifenden Werten wie Nächstenliebe, Menschenwürde, Friedfertigkeit und der 'Dienst am Nächsten' wird in einer Zeit, in der viel über Werteverlust diskutiert wird, zunehmend wichtig», findet sie.
Ob das Leben einen Sinn hat?
Das ist für Gause eindeutig: «Ja! Nicht umsonst hat Gott sich uns Menschen für das Ende seiner Schöpfungskette ausgedacht. Mein Sinn definiert sich über die Familie und den Beruf und mein ehrenamtliches Engagement. Die Gesellschaft ist auf Sinnsuche, und die Kirchen bieten jede Menge 'Sinn' und Lebenserfüllung an.»
Und auch zum Tod äussert sich Gause: «Es bleibt ein grosser Respekt vor dem Ende des Lebens, aber der Glaube an die Auferstehung schützt uns Christen vor Todesfurcht, zumindest ein wenig. Ich fürchte einen Tod, der mich aus der Mitte des Lebens reissen würde – zu einem Zeitpunkt, den man einfach für zu früh hielte», bekennt sie.
Vergebung – ein grosses Geschenk
Auf de Frage, wie sie mit Schuldgefühlen umgehe, antwortet Gause: «Da hat wohl jeder sein Päckchen zu tragen, ich leider auch. Habe ich mich falsch verhalten, nehme ich die Schuld auf mich, bitte um Entschuldigung und versuche, es in Zukunft besser zu machen.»
Weiter sagt die Moderatorin: «Traurig ist es, an Grenzen zu stossen, nicht verziehen zu bekommen. Verzeihen ist für mich Christenpflicht. Niemand macht alles richtig, deshalb funktioniert das Leben nicht ohne Verzeihen.»
Gundula Gause ist Protestantin und engagiert sich unter anderem für das katholische Hilfswerk «Missio» und in einem Kuratorium der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Sie lebt mit ihrem Mann, einem Zahnarzt, in der Nähe von Mainz.
Datum: 13.07.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Chrismon.de / evangelisch.de