Wie Gott Worship-Sänger Brian Johnson aus der Depression holte
«Unsere Kultur lehrt uns oft, stark zu sein, anstatt zuzugeben, dass wir verletzt sind oder Schmerzen verspüren. Wir wurden so geschaffen, dass wir den Schmerz spüren und ihn dem (himmlischen) Vater bringen», erklärt der vierfache Familienvater Brian Johnson. «Das ist das, was Jesus getan hat. Er spürte den Schmerz und legte ihn dem Vater zu Füssen.»
Dies erlebte auch Brian: «Es war in dieser Dunkelheit, als Gott real wurde.» Brian Johnsons Zusammenbruch ereignete sich, als er gerade mit seinem Sohn Eidechsen fing. Schon in seiner Jugendzeit jagte ihn manchmal die Angst.
Innerlich gelitten
Grosse Songs stammen aus der Musik-Abteilung der Bethel-Gemeinde, darunter «One Thing Remains», «We Will Not Be Shaken» und «No Longer Slaves». Unter Johnson wurde 2007 das Label «Bethel Music» gegründet.
«Die härtesten Menschen haben die meisten Schmerzen ertragen und lächeln immer noch», sagte Brian Johnson einst in einer Predigt und gewährte einen Einblick in seinen inneren Kampf. «Die meiste Zeit meines Lebens bin ich so mit Schmerzen umgegangen: ein taffes Gesicht präsentieren, während ich innerlich unbemerkt leide.»
In Wirklichkeit habe er seinen Schmerz verdrängt, «ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Das habe ich mein ganzes Leben lang getan, bis im Juli 2015...»
Es geschah beim Eidechsen fangen
«Die ganze Denkweise von 'Ich bin hart, ich kann damit umgehen' ist eine Lüge», beobachtet Brian Johnson. «Im Sommer 2015 begann ich zu erkennen, wie sich der Schmerz, der sich inzwischen angesammelt hatte, und Dinge, die ich nicht vergeben hatte, auf mich auswirkten.» Mit der Last von Dingen, die nicht vergeben wurden, könne niemand umgehen. «Die stärkste Willenskraft der Welt kann das Gewicht von Unversöhnlichkeit oder Bitterkeit nicht ertragen. Irgendwann bricht das alles raus, und genau das ist mir passiert.»
Es geschah draussen in der Natur. «Ich war mit meinem Sohn Braden unterwegs. Wir lieben es, Eidechsen zu fangen. Das habe ich selbst schon als Kind geliebt. Bethel Music lief gut, ich hatte viel zu tun und viel Stress.» Plötzlich fühlte er sich komisch, etwas stimmte nicht. «Etwas war körperlich und emotional nicht in Ordnung. Meine Brust fing an, sehr stark weh zu tun, und ich fühlte mich seltsam, als wäre ich nicht ich selbst. Also gingen wir früh nach Hause.»
Der Zusammenbruch
Schon als Kind hatte er ab und an Panikattacken, doch dies war nun anders. «Als Jenn und ich nach draussen auf unser Grundstück gingen, brach ich zusammen. Ich zitterte am ganzen Körper und konnte nicht mehr richtig atmen. Also gingen wir zurück ins Haus und ich legte ein Lobpreislied auf.» Die nächste Stunde ging er auf und ab. Es war ein Nervenzusammenbruch.
«Für einige von uns ist unsere grösste Angst im Leben, die Kontrolle zu verlieren. Wenn das Leben ausser Kontrolle gerät, fühlt es sich an, als würdest du dich ewig in dieser Situation befinden, für immer gequält, ohne Hoffnung. An diesem Tag kam die Angst an einen Punkt, an dem mein Herz zu rasen begann, und wir riefen einen Krankenwagen. Sie haben mich mit Sauerstoff versorgt. Bevor wir weggingen, packte ich meine Kinder und sagte ihnen: 'Hier wird Gott real.'»
Die einzige Hoffnung
Das sagt er auch dem Team der Gemeinde, denn die meisten Menschen erleben nie so starke Schmerzen, bei denen Gott zur einzigen Hoffnung wird. «Es gibt kein Medikament, es gibt nichts, was solchen Schmerz lindern kann. Ich sage dem Mitarbeiterteam jeweils: 'Betrachte es als Geschenk, wenn du am Ende bist und Gott deine einzige Antwort ist. Dann kannst du dich glücklich schätzen, denn das bedeutet, dass du in eine tiefe Zeit der Heilung eintreten wirst, aus der dein Dienst entspringt...'»
Nach dem Nervenzusammenbruch konnte er mit nichts wirklich umgehen und musste aufhören zu arbeiten. «Niemand konnte mit mir über etwas reden, das möglicherweise stressig sein könnte, weil ich Panikattacken bekommen würde. Ich schaute nach draussen auf das Gras und wenn es nicht richtig geschnitten wurde, bekam ich Panikattacken.»
Eine besondere Zeit
Mitten in all dem begegnete ihm Gott, als seine Frau mit ihm über die unterschiedlichsten Themen sprach. «Ich fing an, Tag und Nacht die Bibel zu lesen, und es gab ein Lied, das ich mit einem Freund schrieb, das ich den ganzen Tag über wiederholte. Das ist alles, was ich getan habe, Bibellesen und beten. Gott sprach viel zu mir und ich hatte Angst, dass ich, wenn es vorbei ist, diese Intimität wieder verlieren würde.»
Als Gott anfing, ihm Dinge zu enthüllen, wurde es zu einer «besonderen Zeit, und obwohl ich Schmerzen hatte, hatte ich das Gefühl, dass ich diesen Ort der Nähe zu Gott nicht verlieren will, wenn das Leben weitergeht und wieder normal wird. Ich wollte Zeit mit Gott verbringen, einfach nur, um mit ihm zusammen zu sein.»
Jeder Mensch in der Bibel, der wusste, dass er einen Retter braucht, bekam das, was er brauchte, wenn er zu Jesus kam. «Jeder Mensch in den Evangelien, ob reich oder arm, ob Pharisäer, Jude oder Heide – jeder, der wusste, dass er einen Retter braucht, bekam, was er wollte, wenn er zu Jesus kam.»
Hilfe bekommen:
Klinik SGM
Klinik Sonnenhalde
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Datum: 12.02.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Hello Christian / thechristianbeat / Bethel Music