Wie man den Mut findet, sich selbst anzunehmen
Es ist eine seltene Krankheit, an der Lizzie Velasquez leidet. Sie ist auf einem Auge blind und kann wegen eines Gendefekts nicht zunehmen. Von klein auf hat sie anders ausgesehen als alle anderen, wird angestarrt und gemobbt. Dass sie heute als Motivationsrednerin gebucht wird und Menschen mit ihrer Geschichte Mut machen kann, verdankt sie einer Entscheidung und ihrem Glauben an Gott.
Ein Auszug aus dem Buch:
«Jahrelang ist es mein Ziel gewesen, auszusehen wie alle anderen. Ich hatte einen genauen Plan: Wenn ich normaler aussehe, werden die Leute mich mögen. Wenn die anderen mich mögen, kann ich auch mich selbst mögen.
Ich konnte weder in die Schule noch in den Supermarkt, in kein Restaurant und keinen Freizeitpark gehen, ohne dass die Leute wie angewurzelt stehen blieben, mich von oben bis unten musterten und sogar auf mich zeigten. Man sollte meinen, dass solche Erlebnisse im Laufe der Jahre leichter zu ertragen seien, aber das war nicht der Fall.
Ich versuchte natürlich, die Blicke zu ignorieren, doch statt leichter wurde es zunehmend schwerer. Obwohl ich mir die grösste Mühe gab, sah ich im Spiegel immer wieder dasselbe alte Ich. (…)
Ich bekam es satt, mich von Fremden definieren zu lassen, denn innerlich wusste ich, dass ich ein tolles Mädel mit einer lustigen Persönlichkeit bin. Und von da an wuchs meine Bereitschaft, mich selbst zu definieren und zwar als das clevere, fröhliche Mädel, das ich so gut kannte.
Damit kam die Frage auf, ob ich mich genau so, wie ich bin, mögen konnte. Konnte ich mein Aussehen akzeptieren? Konnte ich aufhören, auf die Liebe der anderen zu warten, und, ja genau, mich einfach selbst lieb haben? Konnte ich meine Sicht auf das Leben ändern? Konnte ich gleich damit anfangen?
Die Antwort – die unglaubliche Antwort – lautete Ja. Ich konnte aufhören, darüber nachzudenken, was bei mir nicht stimmt, und mich auf das konzentrieren, was gut ist. Mein Aussehen ist nur ein winziger Ausschnitt von dem, was ich bin. Es war wichtig, dass ich die Leute nicht mehr anhand meines Aussehens über meinen ganzen Charakter urteilen liess. Denn mein Aussehen kann ich nicht ändern, aber ich kann all den Leuten zeigen, was es Liebenswertes an mir gibt. Ich konnte endlich aufhören zu warten und anfangen zu leben. Ich konnte nach aussen klar und deutlich zeigen, dass ich mich selbst gern mag...»
Ein Buch von einer jungen Frau für junge Menschen
Neben Erzählungen aus ihrem eigenen Leben gibt Lizzie Velasquez Tipps und Denkanstösse. In dem Buch ist Raum, um eigene Gedanken niederzuschreiben, sich selbst einzuschätzen und kennenzulernen. Mit Fragen wie «Meinst du, die anderen haben ein besseres Leben als du? Warum?» oder «Wünscht du dir, dass dein Leben anders wäre? Inwiefern?» fordert Velasquez den Leser auf, mit sich selbst auf die Spur zu kommen.
Immer wieder kommt Velasquez auf ihren Glauben an Gott zu sprechen, der ihr die Grundlage war, sich selbst mit ihrer Krankheit, mit Stärken und Schwächen anzunehmen. Jedes Kapitel endet mit einem kleinen Gebet.
Gerade für Heranwachsende ein besonderes Buch, das zeigt, wie wertvoll jeder Mensch ist und dass das Leben ein Geschenk ist.
Lizzie Velasquez «Kopf hoch, lächle und sei wie du bist – eine Ermutigung die Schönheit des Lebens zu sehen», erschienen bei Gerth Medien. Es kann hier käuflich erworben werden.
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Datum: 07.01.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch