«Wie ich in Gott Identität fand»
Ich wuchs in einer üblen Gegend auf. Prostituierte, Drogenabhängige und Schlägereien waren bei uns in der Strasse ganz normal. Nur ich war anders: ein Albino. Eigentlich bin ich ein Schwarzer. Aber für meine Freunde war ich ein Weisser. Ich passte da nicht rein. Ich hatte starke Identitätsprobleme und hätte alles getan, um nur irgendwie dazuzugehören. Dazu kam, dass ich keinen Vater hatte, nur meinen Stiefvater, der immer wieder handgreiflich wurde. In mir wuchs die Wut.
Endlich dazugehören
Auf der Suche nach Akzeptanz schloss ich mich einer Strassengang an. Endlich gehörte ich zu einer coolen Truppe und fühlte mich unbesiegbar. Doch eine andere Gang hatte es auf mich abgesehen. Als ich einmal allein unterwegs war, sprangen vier Typen aus einem Auto und wollten mich erledigen. Allein gegen vier, ich hatte ich keine Chance. Einer von ihnen holte seinen Revolver raus und ich wusste, dass er keinen Skrupel hatte, abzudrücken. Ich kann euch nicht sagen, wie egal mir mein Image in diesem Moment war. Ich war verloren.
In meiner Verzweiflung fiel mir nichts besseres ein, als «Jesus!» zu schreien. Und wie ich diesen Namen ausrief, sahen sich die anderen voller Panik um und nahmen Reissaus.
Wieder allein
Nach und nach waren alle aus meiner Gang wegen verschiedener Straftaten festgenommen worden. Auch ich war vorbestraft, war aber auf Bewährung frei. Ich war also der Einzige auf freiem Fuss und hatte die komplette gegnerische Bande gegen mich. Ich wusste, dass die anderen mir an den Kragen wollten, und so beschloss ich, mir Munition für meine Knarre zu kaufen. Ich wollte alle umlegen, die sich mir in den Weg stellten, so lange, bis ich getroffen oder gefasst würde.
Begegnung am Geldautomaten
Auf dem Weg zum Bankautomaten kam eine Frau zu mir und fragte, ob sie mit mir reden könne. Und dann sagte sie: «Gott hat mich zu dir geschickt. Ich soll dir sagen, dass Gott dich aus allem, was du gerade durchmachst, rausholen wird. Eines Tages wirst du jungen Menschen helfen. Das Einzige, was du tun musst, ist, zu Gott zu kommen.»
Ich beschloss, das Besorgen der Munition zu verschieben und ging heim. Als ich den Fernseher anschalte, lief gerade eine christliche Sendung und der Prediger sagte dasselbe, wie die Frau: «Du musst Gott nachfolgen. Er wird dich aus allen Schwierigkeiten holen, in denen du gerade steckst.» Ich begriff, dass mir Gott wirklich etwas sagen wollte. Und weil ich sowieso nichts mehr zu verlieren hatte, ging ich auf meine Knie und betete zu Gott.
Neuanfang
Um einen echten Schnitt zu machen, zog ich weg und trennte mich radikal von meinem alten Leben. Ich sehnte mich danach, Gott besser kennenzulernen und ihm näher zu kommen. Gott hat mein Leben komplett umgekrempelt. Durch ihn fand ich endlich Identität und Wert. Er hat viel Gutes in meinem Leben entstehen lassen. Heute gehe ich zurück an die finsteren Orte meiner Vergangenheit. Denn ich möchte den Menschen, die dort leben, weitergeben, was ich durch Jesus erfahren habe.
Datum: 30.11.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: youtube.com