«Der Paulus des 20. Jahrhunderts»
Der 7. November ist zugleich Auftakt für die Kampagne «Meine Hoffnung Amerika». Dabei werden Predigten Grahams über die Grundlagen des Christentums unter dem Titel «Das Kreuz» in mehr als 25'000 nordamerikanische Gemeinden übertragen. Sie werden durch Lebensberichte populärer amerikanischer Musiker wie dem Rapper LeCrae Moore und dem Sänger Lacey Sturm ergänzt.
Ziel sei, die Menschen an Gottes grossartige Liebe zu erinnern und sie klar und deutlich zur Busse als Voraussetzung für ihre Erlösung einzuladen, teilte Graham mit. Seine letzte Botschaft an die Nation habe er in langen Gebetszeiten vorbereitet. Mit seinen Predigten erreicht er rund 210 Millionen Menschen in 185 Ländern. Nach eigenen Angaben hat er dabei die Erfahrung gemacht, dass die Weitergabe der einfachen Botschaft von Jesus Christus auf wunderbare Weise die Herzen der Menschen anspreche, wenn dies mit Vollmacht und auf der Grundlage der Bibel geschehe.
Engagiert für Zusammenarbeit der Kirchen
In Deutschland sprach Graham zwischen 1954 und 1993 bei fünf Grossevangelisationen und in der Schweiz 1955 im Hardturmstadion in Zürich. Ulrich Parzany – der bekannteste Evangelist in Deutschland – charakterisiert Graham als «den Paulus des 20. Jahrhunderts». Er habe «klar und verständlich, mit Liebe und Leidenschaft in der ganzen Welt die Botschaft von Jesus Christus, dem Retter und Herrn, verbreitet», sagte er gegenüber idea. Seit seinen ersten Veranstaltungen in Deutschland habe Graham «wie kein anderer dazu geholfen, dass die unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden in der öffentlichen Verkündigung des Evangeliums zusammengearbeitet haben».
Der US-Evangelist habe keine eigenen Gemeinden gründen, sondern den Kirchen und Gemeinden dienen wollen, damit sie ihren missionarischen Auftrag erfüllen. Die von ihm angeregten und ermöglichten Weltkonferenzen für Evangelisation, beispielsweise 1966 in Berlin und 1974 in Lausanne (Schweiz), hätten ein internationales Netzwerk von Evangelisten geschaffen. Parzany: «Durch seine persönliche Integrität und Glaubwürdigkeit war und ist Billy Graham uns allen, die wir für Evangelisation arbeiten, ein Vorbild.»
Die USA sollen eine Nation unter Gott bleiben
Wiederholt hat Graham seine Landsleute zu einer geistlichen Umkehr aufgefordert. Während des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2012 hatte er sich mit ganzseitigen Zeitungsanzeigen zu Wort gemeldet, die in zwölf Blättern erschienen – darunter so Renommierte wie «USA Today» und «Wall Street Journal». Darin bat er die Leser, mit ihm zu beten, dass die USA eine Nation unter Gott bleibe. Er hoffte, dass Millionen Amerikaner mit ihm für das Volk und für Kandidaten beten, die das biblische Eheverständnis, die Heiligkeit des Lebens und die Religionsfreiheit unterstützten. Graham gilt als der «Evangelist und Seelsorger der Präsidenten». Seit dem von 1953 bis 1961 amtierenden Dwight D. Eisenhower (1890-1969) hat er mit allen US-Präsidenten, ob Republikaner oder Demokraten, geistliche Kontakte gepflegt.
Hanspeter Nüesch, Präsident des Vorstandes von Campus für Christus, hat aus Anlass des 95. Geburtstages ein Buch geschrieben mit dem Titel «Ruth und Billy Graham. Das Vermächtnis eines Ehepaars – 10 Schlüsselwerte für einen segensreichen Dienst» (SCM Hänssler, 2013). Es handelt sich um eine aktualisierte und erweiterte Fassung seines Werkes über das Ehepaar Graham. Hanspeter Nüesch leuchtet in diesem gut recherchierten Werk auf über 430 Seiten hinter die Kulissen eines Ehepaares, das wie kein anderes für Integrität steht. Das umfangreiche Werk findet in mehreren Ländern als Studienbuch in der Leiterschaftsausbildung Verwendung. Es beschreibt Werte und Dienstprinzipien, die von allgemeiner Gültigkeit sind. Der Autor hat Billy Graham mehrmals zu Hause besucht, zuletzt im Dezember 2012.
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Datum: 08.11.2013
Quelle: Idea / Livenet