Warrens lebten «im Bunker»

«Wir sahen Land, bis die nächste Chaos-Welle uns erfasste»

Rick Warrens älteste Tochter Amy Hilliker sprach in der Saddleback-Gemeinde über psychische Krankheiten. Der US-Pastor ist selbst betroffen, sein Sohn Matthew hatte sich aufgrund von Depressionen das Leben genommen.
Amy Hilliker, Tochter von Rick Warren

Seit dem Freitod seines Sohnes setzt sich Pastor Rick Warren mehr denn je für Menschen mit psychischen Krankheiten ein. Dazu organisierte er mit seiner Gemeinde eine zweite grosse Konferenz zum Thema. Amy Hilliker, das älteste Kind von Rick und Kay Warren, gewährte bei diesem Meeting einen Einblick in den Umgang der Familie mit psychischen Krankheiten.

Matthew, der jüngste Sohn der Familie, nahm sich im Jahr 2013 das Leben, nachdem er lange gegen seine Depressionen angekämpft hatte. Deshalb riefen die Warrens im letzten Jahr eine grosse Konferenz zum Thema ins Leben, die nun zum zweiten Mal stattgefunden hat. Amy Hilliker sprach über die Situation ihres Bruders. «Schon früh hatte ich den Eindruck, dass Matthew auf eine verletzliche Art und Weise anders ist. Meine Beschützer-Natur sprang schon früh an und ich unterstützte meine Eltern beim Tragen unseres schwächsten Gliedes.»

Im Bunker gelebt

Seine Schwierigkeiten nagten auch an ihr und den anderen Familienangehörigen. Sie selbst litt unter Angst und Panikattacken, die durch eine Lymphkrankheit erzeugt wurden. Während dieser problematischen Zeiten habe die Familie «in einem unterirdischen Bunker gelebt.»

Zwar lebte man auf der Erde, sei aber nicht wirklich mit dieser und anderen Menschen beschäftigt gewesen. «Von Zeit zu Zeit hoben wir die Luke an und schauten heraus, um das Land zu sehen. Dann folgte die nächste Welle des Chaos, die uns traf und wir uns wieder niederkauerten, uns festhielten und zusammen beteten, dass wir durchkommen würden.»

Schmerz gebiert Schönheit

Mit der Zeit habe sie realisiert, dass sie ihren Bruder nicht  retten könne, gab Hilliker zu. Sie habe ihm einfach zugehört und habe ihn geliebt. Sie empfahl den Konferenz-Besuchern, es ihr gleich zu tun im Umgang mit Menschen, die unter psychischen Krankheiten leiden.

«Ich wünschte, wir hätten schon damals all das darüber gewusst, was uns heute bekannt ist», sagte Amy Hilliker. «Doch für jene unter uns, die Jesus kennen, gebiert der Schmerz Schönheit. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Aus all dem, was ich und die Familie erduldeten, macht Gott etwas Gutes für uns und für andere. Und er hört damit nicht auf, bis sein Werk vollendet ist.»

Christliche Institutionen die sich mit dem Thema beschäftigen:
Klinik SGM
Klinik Sonnenhalde
CDK

Zum Thema:
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Datum: 22.10.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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