Online-Gottesdienst zu Mark Forster-Hit
Der hessische Radiosender FFH ruft seit 2015 seine Hörer jährlich dazu auf, einen bestimmten Pop-Song mit einer «himmlischen» Botschaft zu wählen. An der Aktion «Hit from Heaven» beteiligen sich das Medienhaus der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck (EKKW) und der Kirchenkreis Hanau. In einem speziellen Gottesdienst wird dann dieser Song zum Thema gemacht. In diesem Jahr gewann der Song «Sowieso» des deutschen Sängers Mark Forster. Er setzte sich mit 59 Prozent der Stimmen gegen Rea Garveys «Is It Love» durch.
60 Gemeinden beteiligt
Nun führen 60 Gemeinden in Hessen am Sonntag, dem 2. September, um 9.30 Uhr einen Themengottesdienst zu dem Lied durch, darunter in Bad Hersfeld, Darmstadt, Giessen, Kassel, Marburg und Wiesbaden. Die evangelische Kirchengemeinde im oberhessischen Hungen teilt ihren Gottesdienst in der Stadtkirche live über die Plattform www.sublan.tv. Die Internetnutzer können Fragen und Anmerkungen zur Predigt sowie Gebetsanliegen einreichen. Diese werden dann in den laufenden Gottesdienst eingebaut, teilte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit. Die Chor-Noten des Hits kann man auf der Webseite von FFH herunterladen, um ihn im Gottesdienst zu singen.
Forster wollte selbst mal Pfarrer werden
Der Popsong von Mark Forster wird dabei aus einem christlichen Blickwinkel betrachtet. Im Refrain des Liedes heisst es: «Egal was kommt, es wird gut, sowieso, immer geht ne neue Tür auf, irgendwo. Auch wenn's grad nicht so läuft, wie gewohnt. Egal, es wird gut, sowieso.»
Mark Forster wollte selbst einmal in seiner Jugend Pfarrer werden, schreibt die EKHN. Der 34-Jährige studierte Betriebswirtschaftslehre, machte dann jedoch hauptberuflich Musik. Sein Lied «Au revoir» kam 2013 auf Platz 2 der deutschen Charts. Forster trat als Juror in den Casting-Shows «Dein Song» und «The Voice Kids» auf. Sein Song «Wir sind gross» wurde 2016 EM-Song des ZDF für die Übertragungen von der Fussball-Europameisterschaft in Frankreich. Ab Mai 2017 nahm er an der Fernsehsendung «Sing meinen Song – Das Tauschkonzert» teil.
Zwei Mal auf dem Jakobsweg
In einem Interview des SWR sprach Forster auch über seinen Glauben. Er wurde im katholischen Glauben erzogen, habe jedoch irgendwann seinen Kinderglauben verloren. Es bleibe allerdings «eine Sehnsucht»: «Ich glaube, davon kann sich keiner frei machen, wenn es da irgendwie so ne Guideline gäbe für das hiesige Leben und das Leben nach dem Tode. Das wär natürlich schön, das ist ja auch das Verlockende am Glauben, das man irgendwas hat, woran man sich festhalten kann, wenn's einem nicht so gut geht, oder auch wenn's einem gut geht, dass es da so eine sichere Bank gibt irgendwo.» Im Interview des evangelischen Kirchenradios sagte er 2016: «Ich habe den Glauben im Erwachsenenalter so ein bisschen verloren. Ich finde es aber immer toll, wenn ich Leuten begegne, die gläubig sind, weil der Glaube ist ein guter Atlas fürs Leben.»
Seinen Bart habe er sich auf dem Jakobsweg wachsen lassen, sagte Forster. Die Wanderung auf dem Pilgerweg sei für ihn ein Wendepunkt gewesen: «Das war in einer Phase meines Lebens, als ich das Gefühl hatte, dass ich nicht auf dem richtigen Weg bin.» Einige Jahre später lief er den Jakobsweg noch einmal ab. Forster, der bei seiner polnischen Mutter aufwuchs und mit bürgerlichen Namen Mark Ćwiertnia heisst, entschied sich für den neuen Namen, weil sein alter häufig falsch ausgesprochen oder geschrieben wurde, erzählt er. Ein Musikmanager, den er in der Forsterstrasse traf, speicherte seinen Namen als «Mark Forster» in seinem Handy ab, und so sei der Künstlername entstanden.
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Datum: 31.08.2018
Autor: Jörn Schumacher
Quelle: PRO Medienmagazin