Das christliche Schweizer-Wacken ist lebendiger denn je
Eine grosse Steinattrappe mit der Aufschrift «Milestone» («Meilenstein») mit römischer Inschrift stand mitten auf der Bühne, während die gleichnamige Schweizer-Band am Samstag um 16.30 Uhr mit voller Wucht ein erbaulich-erfrischendes Soundgewitter über den Stadthofsaal in Uster (ZH) einprasseln liess und das Samstagsgeschehen eröffnete. Vor kurzem kündigte die Band an, dass sie sich auflösen wird, es dürfte somit der letzte Auftritt dieser Formation gewesen sein.
Vorangegangen waren am Nachmittag bereits verschiedene Workshops, die sich beispielsweise um das geistliche Leben drehten oder um das neue Album von «Crimson Moonlight». Zudem gewährte die Band «Jacobs Dream» einen Einblick in das Leben der Gruppe. Weil der Schlagzeuger von «Crimson Moonlight» sich in den Tagen vor dem EOR in Spitalpflege begeben musste, konnte die als Co-Headliner vorgesehene Band nicht auftreten, kurzfristig sprang die deutsche Formation «Sacrificium» ein, die bereits mehrfach in Uster aufgetreten ist. «Wir sind 'Crimson Moonlight'», scherzte Sänger Claudio Enzler bei einer Ansage.
«Jacobs Dream» knockt Jet-Lag aus
Zu den prägenden Bands gehörten «Jacobs Dream» aus den USA. Aufgrund des engen Terminplans der Gruppe konnte die legendäre Formation erst am Freitag einfliegen. Doch eine gestandene Rock-Gruppe lässt sich vom Jet-Lag nicht ausknocken. Mit viel Drive zeigte die Gruppe, dass der Schlaf nicht das letzte Wort hat.
Auch in diesem Jahr – inzwischen ist es nahezu obligatorisch – war eine Formation aus Italien am Start. «Inside Mankind» heisst die diesjährige Vertretung vom südlichen Nachbarn der Schweiz. Ähnlich wie ihre Landesgenossen «Sleeping Romance» im vergangenen Jahr singt auch bei «Inside Mankind» eine klassischen Sängerin, Claire Briant, die in einem Song den Besuchern Segen wünschte.
Wegen Flüchtlingen: Plötzlich neue Unterkünfte
An den beiden Tagen erschienen insgesamt rund 630 Besucher. «Mit dem Ablauf sind wir zufrieden, die Veranstaltung lief gut ab», blickt Festival-Chef Mike Hauser auf die 13. Ausgabe des EOR.
In der Organisation gab es einige Herausforderungen. «Die Headliner hatten wir recht schnell beisammen, leider mussten 'Crimson Moonlight' kurzfristig absagen. Doch mit dem Endergebnis sind wir zufrieden.» Schwierig war die Lage mit der Unterkunft. Wie üblich hatten die Veranstalter seit längerem einen unterschriebenen Vertrag mit der Stadt für ein Massenlager. «Doch dann wurden auf Verordnung des Kantons zusätzliche Asylsuchende untergebracht.» Trotz Vertrag musste das EOR für seine Gäste eine andere Unterkunft suchen. Schliesslich konnte man sich mit der Stadt auf die Turnhalle einigen. «Es ist ein Wunder, wie zuletzt alles aufgegangen ist. Die Bands kamen gut an.» Beispielsweise «Grave Declaration» aus Norwegen.
«Jesus ist…» am Elements of Rock
Am diesjährigen «Elements of Rock» (EOR) wurden drei Gottesdienste durchgeführt. Am Donnerstag erfolgte zunächst ein Eröffnungsgottesdienst in der Reformierten Kirche in Uster. Danach folgten zwei weitere am Samstagmorgen sowie am Sonntagvormittag.
Im Rahmen der schweizweiten Aktion «Jesus ist…» hängt auch ein entsprechendes Plakat an der Hauptstrasse vor dem EOR-Standort. Jemand schrieb ergänzend auf dieses Plakat: «...im Stadthofsaal hier in Uster am 19. und 20. März. Er heisst dich herzlich willkommen um 10.30 Uhr.» Zu dieser Uhrzeit wird jeweils ein einladender Festival-Gottesdienst mit solid-zügigem Worship und tiefgehender Botschaft gefeiert.
Das nächste «Elements of Rock» geht vom 17. bis 19. März 2017 über die Bühne.
Zur Webseite:
Elements of Rock
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Datum: 23.03.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet