Rekord: Kinderbibel in 172 Sprachen
Erstmals vor 33 Jahren herausgegeben liegt das Büchlein des Hilfswerks «Kirche in Not» jetzt in einer Gesamtauflage von 50 Millionen Exemplaren vor. Das populäre Büchlein ist mittlerweile in 172 Sprachen erhältlich und wird in 140 Ländern gelesen.
Die Kinderbibel beinhaltet wesentliche Passagen aus der Bibel in einer für Kinder verständlichen Sprache. Die Texte stammen von der deutschen Theologin Eleonore Beck. Die im Buch enthaltenen farbigen Illustrationen hat die spanische Künstlerin Miren Sorne gemalt.
Die Publikation geht auf eine Initiative des «Kirche in Not»-Gründers Werenfried van Straaten zurück. 1979, die Vereinten Nationen hatten ein «Jahr des Kindes» ausgerufen, liess er die ersten Ansichtsexemplare verteilen.
Einziges Buch
Seit Juni 2012 wird «Gott spricht zu seinen Kindern» in einer lesefreundlicheren Schriftgrösse gedruckt und umfasst 144 Seiten. «Für Millionen ist die Kinderbibel so kostbar, weil sie in der Muttersprache verfasst ist, in der die Leser beten gelernt haben», betont Maria Zurowski, Referentin für Familienpastoral in der internationalen Zentrale von «Kirche in Not». Sie ergänzt: «Mit der Kinderbibel halten Tausende erstmals überhaupt ein Buch in den Händen. Manchmal ist die kleine Bibel sogar das einzige Buch, das eine Familie besitzt.»
Bei Kindern im Vorschulalter stünden vor allem die Zeichnungen hoch in Kurs, die die biblischen Geschichten illustrieren. Auch die aktuelle erweiterte Ausgabe enthalte daher die ausdrucksstarken, farbigen Illustrationen von Miren Sorne.
Lesen lernen
Die Kinderbibel wird bei Katechesen und im Religionsunterricht verwendet, aber auch von Schulen genutzt, damit Kinder lesen lernen. In Sprachen, in denen kaum Bücher publiziert werden, hat die Kinderbibel hohen kulturstiftenden Wert.
In Ländern in denen der christliche Glaube wenig verbreitet oder bekannt ist, vermittelt die Publikation grundlegendes Wissen und hilft, Klischees abzubauen. «Dazu gehören beispielsweise die Ausgaben in Arabisch und anderen Idiomen, die in islamisch geprägten Staaten oder in Ländern mit einem starken muslimischen Bevölkerungsanteil gebräuchlich sind.
Gute Resonanz
In mehrheitlich von Muslimen bewohnten Ländern wurden inzwischen 2,6 Millionen Kinderbibeln verteilt. Im Sudan und in Pakistan halfen Muslime sogar bei der Verbreitung des Buches. In Regionen, in denen Christen bedrängt, diskriminiert oder gar verfolgt werden, hat die Kinderbibel hohen symbolischen Wert; es ist ein Glaubensbuch in der Muttersprache, das von der Solidarität unter Christen zeugt. Auch in Ländern, in denen Christen in der Minderheit sind, bringt die kleine Bibel den Menschen die christliche Botschaft nahe.
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Datum: 31.07.2012
Quelle: Livenet / Kirche in Not / Zenit