Was wir verlieren, wenn wir nicht verzeihen
«In den Jahren meines Dienstes habe ich zu viele Familienmitglieder und Gläubige erlebt, die wütend aufeinander waren und sich weigerten, zu vergeben», erinnert sich Chuck Lawless, globaler theologischer Bildungsberater für das International Mission Board der Southern Baptist Convention in North Carolina. «Sie hielten an ihren negativen Gefühlen fest, gerade so, als würde es die falschen Handlungen des anderen rechtfertigen, wenn sie die schlechten Gefühle loslassen.»
Chuck Lawless macht jedoch deutlich, dass es uns sehr viel kostet, wenn wir nicht vergeben. Er listet sieben Punkte auf:
- Wir verlieren erhörte Gebete
Jesus war sich darüber im Klaren, dass wir vergeben müssen, wenn wir beten: «Aber wenn ihr ihn um etwas bitten wollt, sollt ihr vorher den Menschen vergeben, denen ihr etwas vorzuwerfen habt. Dann wird euch der Vater im Himmel eure Schuld auch vergeben.» (Markus, Kapitel 11, Verse 25-26).
- Wir verlieren unser christliches Zeugnis
Das liegt daran, dass nur wenige von uns ihre Frustration und Unversöhnlichkeit gegenüber anderen gut verbergen können. Letztendlich können andere unseren Ärger erkennen.
- Wir verlieren eine Schlacht gegen den Feind
Er ist der Böse, der uns in Bitterkeit fesseln will. Er freut sich, wenn wir zulassen, dass unser Zorn uns leitet.
- Wir verlieren jedes echte Gefühl von Frieden
Wir können eine Zeit lang so tun, als ob alles gut wäre, aber Feindseligkeiten gegenüber anderen fressen sich schliesslich in unsere Seele. Sie verzehren uns.
- Wir verlieren eine Gelegenheit, das Evangelium zu leben
Im Evangelium geht es um die liebevolle Vergebung Gottes an uns, und wir leben diese Liebe vor, wenn wir anderen vergeben.
- Wir verlieren Jahre an Beziehungen.
Ich könnte Ihnen eine Geschichte nach der anderen von Familienmitgliedern erzählen, die sich jahrelang getrennt und erst bei einer Beerdigung wieder versöhnt haben. Ich kann auch Geschichten von solchen erzählen, die sich nie versöhnt haben. Das sind verlorene Jahre.
- Wir verlieren etwas von unserer Nützlichkeit für das Reich Gottes
Ich bin zutiefst dankbar dafür, dass Gott jeden von uns Sündern gebraucht – das heisst, keiner von uns ist würdig, sein Gefäss zu sein, aber wir müssen uns nicht durch unsere fortwährende Sünde der Unversöhnlichkeit weniger nützlich machen.
Chuck Lawless schliesst: «Vergebung ist harte Arbeit. Sie braucht oft Zeit. Selten bedeutet sie zu vergessen. Sie führt nicht immer schnell zu neuem Vertrauen. Manchmal führt sie nicht einmal zur Versöhnung. Sie ist jedoch viel mehr wert, als das, war wir bekommen, wenn wir uns entscheiden, nicht zu vergeben.»
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Datum: 07.07.2023
Autor:
Chuck Lawless / Daniel Gerber
Quelle:
Outreach Magazin / Übersetzung: Livenet