Russisch-orthodoxe Kirche «kappt» Beziehungen zu Konstantinopel
Patriarch Bartholomäus schickte zwei Vertreter in eine pro-westliche Kirche in der Ukraine; ein Schritt, der als Moskau-feindlich angesehen wurde, da er die ukrainische Kirche effektiv für unabhängig von der russischen Niederlassung erklärte. Patriarch Kyrill von der Russisch-Orthodoxen Kirche rief am Freitag zu einer Heiligen Synode auf und kritisierte Bartholomäus.
Vladimir Legoida, ein Sprecher der russisch-orthodoxen Kirche, sagte, die Heilige Synode habe beschlossen, ihre Teilnahme an allen Strukturen auszusetzen, die unter dem Vorsitz oder unter dem gemeinsamen Vorsitz von Vertretern des Patriarchats von Konstantinopel stehen.
Nicht mehr in Gebeten erwähnen
Kyrill wird Bartholomäus nun nicht mehr in seinen Gebeten erwähnen und sie werden keine gemeinsamen Gottesdienste durchführen. Kyrill vertritt eine ähnliche Auffassung wie Präsident Putin in Bezug auf die Ukraine, dass sie Teil Grossrusslands sein sollte und dass eine Trennung diesem Ziel abträglich wäre.
In der Ukraine gibt es eine Spaltung zwischen dem russischen Moskauer Patriarchat und dem Kiewer Patriarchat, welches sich 1992 von Moskau trennte.
«Ein Zusammenbruch der Beziehungen»
Bartholomäus' Reichweite galt dem pro-westlichen, kiewerischen Zweig der orthodoxen Kirche, daher wurde sie als Bedrohung für die Einheit zwischen Moskau und Istanbul angesehen, wo der Erzbischof von Konstantinopel seinen Sitz hat.
«Im Wesentlichen ist dies ein Zusammenbruch der Beziehungen. Um ein Beispiel aus dem weltlichen Leben zu nehmen, ist die Entscheidung in etwa gleichbedeutend mit dem Abbau diplomatischer Beziehungen», zitierte die Nachrichtenagentur RIA den Metropoliten Ilarion der russischen Kirche.
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Datum: 20.09.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier