Ein erneuerter Vorstand und spannende Projekte
Der Dachverband «VFG – Freikirchen Schweiz» befindet sich in einer interessanten Phase. Er gab an seiner Leiterkonferenz in Bern am 12. Dezember grünes Licht für die Weiterarbeit an einer Charta der Freikirchen und klärte offene Fragen dazu. An seiner Frühjahrssitzung im März 2015 soll dann ein Entwurf vorliegen, der an einem Strategietag im Detail beraten wird. Chrischona-Direktor René Winkler hat an seinem letzten Meeting als Mitglied der Leiterkonferenz die Beratungen moderiert und offene Fragen zur Klärung gebracht. Ziel des Prozesses ist, die Freikirchen für die Öffentlichkeit transparenter zu machen und Grundlagen bzw. Informationen bereitzustellen, die einen sachlicheren Umgang der Medien mit Freikirchen ermöglichen.
Netzwerke pflegen
Die Leiter und Delegierten der Leiterkonferenz diskutierten auch weitere Schritte in der Zusammenarbeit mit der Evangelischen Allianz, den evangelisch-freikirchlichen Christen in der Romandie und dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK). Jürg Bräker (Konferenz der Mennoniten) informierte über ein Meeting des Dachverbandes der Evangelischen Christen (Réseau évangélique suisse), der ähnliche Herausforderungen diskutiert wie der VFG, insbesondere auch sein Erscheinungsbild in der Gesellschaft. Die Charta wird den Gemeinden und Verbänden eine Selbstverpflichtung auf freiwilliger Basis anbieten, die relevante Antworten zu aktuellen Reizthemen enthält, welche öfters von Medienschaffenden aufgegriffen werden und die Freikirchen in ein schiefes Licht stellen. Der VFG will sich bei der Ausformulierung der Texte und der Bekanntmachung in einer breiteren Öffentlichkeit von Medienprofis beraten lassen.
Zu einer lebhaften Diskussion führte die Initiative von SEK-Ratspräsident Gottfried Locher, der kürzlich die Freikirchen in einem Interview eingeladen hat, sich an Projekten des Kirchenbundes wie dem Reformationsjubiläum und auch an der neuen SEK-Verfassung zu beteiligen – auch wenn sie nicht Mitglied des Verbandes seien. In der Diskussion wurde einerseits die Freude über die Offenheit des SEK-Präsidenten ausgedrückt, aber auch an offene Fragen der Freikirchen gegenüber den Landeskirchen aufs Tapet gebracht. Der VFG wird den Ball aufnehmen und mit Gottfried Locher ein vertiefendes Gespräch suchen.
Vorstand neu gewählt und ergänzt
In Bern wurde am Freitag auch der VFG-Vorstand wiedergewählt und ergänzt. Die neuen VFG-Vorstandsmitglieder sind Thomas Gerber (EGW) und Peter Schneeberger (FEG). Sie ergänzen die bisherigen Claudia Haslebacher (EMK), Meinrad Schicker (BewegungPlus) und Max Schläpfer (SPM), der auch als VFG-Präsident wiedergewählt wurde. René Winkler, Direktor von Chrischona International, wurde aus dem Vorstand verabschiedet, da an seiner Stelle Peter Gloor, Leiter Chrischona Schweiz, den Verband in der Leiterkonferenz der Freikirchen vertreten wird.
Zur Webseite:
Freikirchen Schweiz – VFG
Zum Thema:
Gefährliche Evangelikale?: Zuwenig Freiraum zum Aussteigen – oder Konvertiten-Syndrom?
Tages-Anzeiger: «Darum sind Freikirchen erfolgreich»
Datum: 20.12.2014
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / idea Spektrum Schweiz