Kampfansage gegen Klischees

Die «missioNow»-Konferenz deckt auf

«Mission? Das sind doch diese weltfremden Kulturzerstörer mit Tropenhelm und Buschmesser! Dafür beruft Gott ein paar einzelne Auserwählte, für alle andere ist das nichts! Das ist doch veraltet!» Diese Aussagen zeigen – wenn auch etwas überspitzt –, was oftmals unter dem negativ behafteten Begriff «Mission» verstanden wird. An der «missioNow»-Konferenz am 30. März 2019 in Winterthur möchten die Organisatoren mit den gängigen Vorurteilen und Klischees aufräumen.
Missionsarbeit
Flyer «missioNow»
Stefan «Sent» Fischer

«Bestimmte Bilder von Mission sind in der Gesellschaft weit verbreitet – auch unter Christen: Mission besteht nur daraus, Traktate zu verteilen, im Ausland braucht es ausschliesslich Lehrer und Krankenschwestern, man muss sich lebenslang verpflichten und bleibt ewig Single», sagt Peter Wilburg, der selber mehrere Einsätze im Ausland gemacht hat und heute im mission.ch-Team mitarbeitet. «Wir möchten diese Klischees aufgreifen und dazu einladen, sich damit auseinanderzusetzten, wie die Arbeit im Ausland heute wirklich aussieht», kündet er den Event an. Denn das, so Wilburg, sei oft meilenweit von vielen dieser Vorstellungen entfernt. Aus diesem Grund lautet das Thema der diesjährigen Konferenz in Winterthur: «Ächt jetzt?!».

So vielfältig wie wir Menschen

Auf die Frage, wie Mission denn heute aussieht, weiss Noémie Staub von mission.ch eine Antwort: «Sie hat viele Gesichter. Es gibt nach wie vor Menschen, die ihr ganzes Leben im Ausland bleiben, andere entscheiden sich bewusst für einen beispielsweise vierjährigen Einsatz.» Ob jung oder 50 plus, Singles oder Ehepaare mit Kindern – geeignet sind alle, stellt Staub klar. «Die Einsatzregionen sind so vielfältig wie die Berufsfelder – während einige abgelegen im afrikanischen Busch oder im Amazonas arbeiten, sind andere in Grossstädten tätig», erklärt sie weiter. Ärzte und Krankenschwestern brauche es nach wie vor, so Staub, aber auch Fitnessinstruktoren, Administratoren, Künstler, Gastronomen, Marketingfachleute, Unternehmer und so weiter. «Einige arbeiten vor allem evangelistisch, bei anderen steht die professionelle Entwicklungsarbeit im Vordergrund. So lässt sich sagen: Fast jede und jeder ist geeignet, denn wir alle haben etwas weiterzugeben», summiert sie.

Am «missioNow» haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, mehr über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zu erfahren. Zahlreiche Organisationen werden mit einem Stand vor Ort ihre Arbeit und Kurz- und Langzeiteinsätze vorstellen.

Breite Palette an Workshops

Der Event eignet sich sowohl für Personen, die sich erstmals mit Mission auseinandersetzen, als auch für solche, die den nächsten Schritt machen möchten. Dementsprechend stehen unterschiedliche Workshops zur Auswahl. Beispielsweise bietet sich der Workshop zum Thema «Mission?! Ganz sicher nichts für mich!» für diejenigen an, die sich gar nicht vorstellen können, ins Ausland zu gehen. Für Besucher, die konkret werden möchten, gibt es Workshops wie «Praktische Vorbereitung für den Einsatz – woran muss ich denken?» oder «Mission JA, aber ich möchte nicht um Geld betteln!».

Dodo Egger (39) hat in Südafrika gearbeitet und wird im Workshop «Der richtige Zeitpunkt?! Mission als Single, Ehepaar oder Familie» über ihr Singledasein sprechen: «Ich werde erzählen, wie Gott Singles heute gebraucht – und vielleicht ist Singlesein sogar ein Vorteil?» Im selben Workshop wird die 21-jährige Janine darüber erzählen, wie sie es erlebt hat, im Ausland aufzuwachsen: «Das Einsatzgebiet ist ein herausfordernder Ort – aber auch ein Ort des Segens für die Familie und die Familie ein Segen für den Ort!» Andere Workshops befassen sich mit Evangelisation vs. Entwicklungszusammenarbeit oder mit dem Umgang mit der Angst.

«Grill the Missionary»

Weitere Highlights im Programm sind zudem der Auftritt von Spoken Word-Künstler Stefan «Sent» Fischer am Morgen sowie «Grill the Missionary» am Nachmittag. Bei diesem Programmpunkt können die Anwesenden Fragen stellen – egal wie abwegig oder persönlich. «Wir möchten das Thema wieder einer breiteren Zielgruppe zugänglich machen – und es deshalb mit den Klischees auch humorvoll angehen. Sicher finden sich einige in dieser Denkweise wieder und möchten mehr erfahren», ist Wilburg überzeugt. «Viele machen sich heute gar keine Gedanken mehr um Mission. Wir möchten aufzeigen: Du hast auch einen Platz in Gottes Mission. Mit ihm kannst du einen Unterschied machen!»

Das missioNow ist der grösste Event in der Deutschschweiz zu Thema Weltmission. Der letzte Event von mission.ch fand 2016 in Winterthur und Thun unter dem Namen M'16 statt. Mit dem neuen Namen «missoNow» möchten die Organisatoren ihre Vision klar zum Ausdruck bringen. Mission.ch ist ein Netzwerk, das von verschiedenen AEM-Mitgliederorganisationen getragen wird.

Zur Anmeldung:
Eine Anmeldung fürs missioNow ist nicht nötig, für eine bessere Planung aber hilfreich. Für alle, die sich bis zum 15. März 2019 anmelden, gibt es einen Gratisdessert.
Anmeldung Einzelperson
Anmeldung Gruppen

Mehr Infos:
mission.ch

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Datum: 21.02.2019
Autor: Sarah Brühwiler / Annina Morel
Quelle: mission.ch / Livenet

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