Laufschuhe aus der Schweiz für Burundi
Jedes Jahr landen in der Schweiz tausende von gebrauchten, aber noch intakten Laufschuhen im Abfall. In Afrika kosten ein Paar neue Laufschuhe rund einen Monatslohn. Für eine Familie mit durchschnittlich fünf bis acht Kinder ein Ding der Unmöglichkeit. So bleibt Kindern und Jugendlichen der Spass am Sport oft verwehrt und sogar talentierte Läufer unterbrechen ihre Trainings wegen defekten oder fehlenden Schuhen.
Gib deinen Schuhen eine zweite Chance!
Die christliche Sportlerorganisation Athletes in Action hat als Reaktion auf diese Not das gemeinnützige Hilfsprojekt «Second Chance» lanciert. So können Läuferinnen und Läufer in der Schweiz ihren ausgemusterten Laufschuhen einen zweiten Frühling ermöglichen. Second Chance sammelt die Schuhe an Laufevents wie beispielsweise dem Swissalpine Davos (25. Juli 2015) ein, transportiert sie nach Burundi und leistet damit einen Beitrag für die Freizeit- und Zukunftsgestaltung vieler Jugendlicher in Afrika.
UNICEF sieht die Situation der Kinder in Burundi als beunruhigend an. Rund 25 Prozent der Kinder zwischen 10 und 14 Jahren verrichten Kinderarbeit. Die Ausbeutung und der Missbrauch von Strassenkindern, Waisen und behinderten Kindern zur Prostitution stellen eine grosse Herausforderung dar. Aufgrund des HIV wachsen rund 200‘000 Kinder als Waisen auf. Rund ein Drittel der Fünfjährigen leidet an Untergewicht aufgrund mangelnder Ernährung.
Erste Schuhlieferung im November 2014
Letzten November führte Athletes in Action erstmals den Transport und die Verteilung von 300 Paaren in einem der kleinsten und ärmsten Länder Afrikas durch. In enger Zusammenarbeit mit Burundis Ministerium für Sport & Jugend wurden in vier Provinzen 300 Paare an Leichtathletik-Trainingsgruppen verteilt, unter anderem in Mwaro, der kleinsten Provinz Burundis. Viele dieser Sportlerinnen und Sportler trainieren dank Second Chance zum ersten Mal mit Laufschuhen. «Die Schuhe sind für uns alle eine riesige Motivation und eine enorme Qualitätssteigerung des Trainings», freut sich der Trainer der Gruppe.
Auch Vinci Carrillo, der als Leiter der christlichen Sportlerorganisation «Athletes in Action» (AiA) Schweiz die Laufschuhe selbst nach Burundi brachte, ist begeistert von Second Chance: «Mit diesem Engagement sorgen wir in den ärmsten Regionen für Hoffnung und Begeisterung mit und durch den Sport.» Die Schuhe seien dabei nur ein Teil der Entwicklungshilfe; Mit strukturierten Workshops und Ausbildungslehrgängen sollen die jungen Menschen in Burundi ganzheitlich ausgebildet werden, damit sie auch ausserhalb des Sports einen positiven Einfluss auf die Entwicklung ihres Landes haben können.
«Endlich nicht mehr barfuss»
In sein Tagebuch zum Burundi-Einsatz schrieb Carrillo im November letzten Jahres als abschliessendes Fazit: «Meine Gedanken sind bei den Athleten, die nun endlich nicht mehr barfuss trainieren müssen und noch besser ihr Potential entwickeln können. Eine Chance, die vielleicht ihre Sportlerkarriere beflügeln wird. Wegen den Schuhen. Weil aber auch Menschen von weit weg sie nicht vergessen und ihnen dieses eine Paar an ihren Füssen geschenkt haben.»
Second Chance am Swissalpine und am Engadiner Sommerlauf
In diesem Sommer ist Second Chance an zwei Laufevents vertreten: am 25. Juli in Davos und am 23. August am Engadiner Sommerlauf. Athletinnen und
Athleten, die gebrauchte Laufschuhe haben, die eine zweite Chance
verdienen, können diese an diesem Laufevent abgeben.
Weitere
Informationen unter secondchance.ch
SecondChance - Laufschuhe für Burundi from SecondChance on Vimeo.
30 Jahre AiA in der Schweiz
Die Sportlerorganisation Athletes in Action feiert in diesem Jahr ihr 30-Jahr-Jubiläum. Dieses wird im Rahmen eines Fest-Gottesdienstes gefeiert.
Hier die Facts:
30 Jahre Athletes in Action in der Schweiz
Samstag, 22. August 2015, ab 15:00 Uhr
Stami St. Gallen (Wegbeschrieb)
Gottesdienst zum Thema «Take off»
Zu den Webseiten
Athletes in Action Schweiz
Second Chance
30 Jahre Athletes in Action
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Datum: 16.07.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet