«Bin auch ich von Gott begabt?»
Das Problem, dass Gaben für einige Menschen anscheinend dazu da sind, um damit anzugeben, hatten schon die in der Bibel erwähnten Korinther. Paulus schreibt in 1. Korintherbrief (Kapitel 12 und 14) ernste Worte an diese Gemeinde, die offensichtlich ein falsches Verständnis von den Geistesgaben hatte und sie überbewertete.
Richtig ist, dass Gott jedem Christen neben seinen natürlichen Begabungen auch so genannte Geistesgaben (Charismen) schenkt. Die Bibel fordert uns auf, diese Gaben herauszufinden und sie zum Bau des Reiches Gottes einzusetzen. Bei allem sind wir immer wieder herausgefordert, ihnen die richtige Stellung zu gewähren. Niemals dürfen wir die Gaben statt des Gebers verehren. Und entscheidender als die Frage, welche Gaben ich habe, ist vielmehr die, wie diese eingesetzt werden sollen.
Wie aber findet man seine persönlichen Gaben heraus? Zum einen im persönlichen Gespräch mit Gott, zum anderen, indem ich ganz praktisch Dinge ausprobiere, Erfahrungen sammle und Bestätigung von anderen erhalte, die mir zu meinem Dienst Rückmeldung geben können. Es gibt auch speziell entwickelte Gabentests, in denen die einzelnen Gaben erklärt werden und die helfen können, unsere persönlichen Gaben herauszufinden.
Wie aber geht man richtig mit den Gaben um? Kurz gesagt: Mit Demut. Ich muss mir immer wieder bewusst machen, dass meine Gaben lediglich anvertraute Geschenke sind und ich sie niemals besitzen kann. Außerdem bin ich verantwortlich dafür, sie im Rahmen des Reiches Gottes einzusetzen und dafür zu sorgen, dass sie sich entfalten können. Übrigens: Die grösste Gabe und Frucht des Geistes überhaupt, nach der wir uns ausstrecken sollen, ist nicht etwa Lehre, Sprachenrede oder ähnliches, sondern die Liebe (1. Korinther 13).
Die Autorin Inge Frantzen arbeitet als Christliche Beraterin (IACP).
Datum: 01.01.2012
Autor: Inge Frantzen
Quelle: Livenet