«Früher hätten wir dich getötet»
An ihrer Liebe untereinander soll die Welt Jesus erkennen. Diese Aufforderung stammt von Christus persönlich, dokumentiert in Johannes 13,35. Ein bemerkenswertes Miteinander ist nun im Nahen Osten zu beobachten. Messianische Juden – also Juden, die an Jesus glauben – und arabische Christen stritten in der Vergangenheit oft. Beide teilen den gleichen Glauben, gleichzeitig nagt der Konflikt an den Zugehörigen beider Völker.
Erst vor kurzem besuchten nun arabische Christen und messianische Juden syrische Flüchtlingsfamilien. Sie begegneten mehr als 700 Menschen, die vor der Terrormiliz Islamischer Staat und anderen Islamisten flüchten mussten. «Diese Menschen verloren alles, sie sahen, wie Freunde und Familienmitglieder entführt oder ermordet wurden», erinnert sich ein Teilnehmer (sein Name bleibt aus Sicherheitsgründen ungenannt).
Flüchtlinge in Kirche
Das arabisch-jüdische Team arbeitete gemeinsam mit einheimischen Christen. Die Flüchtlinge werden in kirchlichen Gebäuden untergebracht, auch kümmern sich die Helfer um die vielen traumatisierten Kinder. «Wir brachten Milch, Windeln, warme Kleider mit. Auch Pfannen, kleine Kochherde, Öfen und Decken kauften wir. Die Freude war gross, manche der Leute waren wochenlang barfuss gelaufen», wird ein Teammitglied zitiert.
Daneben erteilte das Team den Kindern auch Schulunterricht und stellte fest, dass unter den Flüchtlingen viele gebildete Menschen sind. Auch ein erfolgreicher Geschäftsmann war dabei. Seine Geschichte steht für viele. Der Krieg zwang ihn mehrfach dazu, umzuziehen. Bei einer Beerdigung schlug eine Rakete ein. Als er wieder zu sich kam, waren viele der Besucher tot. Mit seiner Familie floh er nach Jordanien. Lange durchquerte er mit einem ganzen Tross die Wüste. Als eine Frau ein Kind zur Welt brachte, verbrannten mehrere Personen ihre Jacken, damit das Kleine Wärme erhielt.
«Früher hätten wir dich getötet»
Die Helfer aus Israel besuchten in Jordanien weitere Kirchen, die voller Flüchtlinge waren. Hier wurden die Menschen ebenfalls mit Medikamenten und anderen Hilfsgütern versorgt. Als sich ein Teammitglied als messianischer Jude zu erkennen gab, wurden mehrere der Geflüchteten wütend. Doch nach einem kurzen Gespräch waren sie sehr berührt und begannen sogar zu weinen. «Viele der Menschen kamen zu mir und sagten, früher hätten wir dich getötet, aber als wir gesehen haben, dass du gütig bist, hilfst und gibst, wussten wir, dass Jesus real ist und wir wollen ihn als unseren Herrn akzeptieren.»
Verängstigte Kinder fanden Freude, als ihnen von Gott erzählt wurde. «Wir spürten einen Hunger nach der Wahrheit, als diese Menschen begannen, den Islam zu hinterfragen.»
Datum: 21.10.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Israel heute