Respekt gefordert

SEA: Ein Verhüllungsverbot ist «akzeptabel»

Der Vorstand der Schweizerischen Evangelischen Allianz und des Réseau évangélique suisse (SEA-RES) hat ein Orientierungspapier zum Umgang mit der am 15. September 2017 eingereichten Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» erstellt.
Burka (Symbolbild)

Das «Egerkinger Komitee» hat am 15. September die für eine Volksinitiative auf Bundesebene nötigen 100'000 Stimmen beisammen und das Begehren für ein nationales Verhüllungsverbot bei der Bundeskanzlei eingereicht. Damit wird das Schweizer Stimmvolk – voraussichtlich 2019 – über die Initiative abstimmen. Die Initiative will sowohl das Tragen von Ganzkörperschleiern (z.B. Burka, Niqab etc.) als auch anderer Formen von Gesichtsverhüllung im öffentlichen Raum verbieten. Der Vorstand der Schweizerischen Evangelischen Allianz und des Réseau évangélique suisse (SEA-RES) hat aus diesem Anlass ein Orientierungspapier veröffentlicht. In diesem Dokument nimmt die SEA-RES Stellung zu den aus ihrer Sicht zentralen Punkten im Umgang mit besagter Initiative.

Gegenseitiger Respekt

Neben der Tatsache, dass ein Verhüllen des eigenen Gesichts gegen kulturell verankerte Grundwerte in diesem Land sei, gelte es auch, sicherheitspolitische Aspekte zu beachten, so der Vorstand der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA-RES) im Orientierungspapier zur Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot». Für den Allianzvorstand ist ein Verhüllungsverbot im öffentlichen Raum vor diesem Hintergrund grundsätzlich «akzeptabel».  Es dürfe jedoch auch die Frage gestellt werden, ob es ein eigens geschaffenes Gesetz brauche für ein «Problem», das nach wie vor eine kleine Minderheit von Menschen betreffe, die in vielen Fällen die Schweiz nur als Touristen besuchten.

Diese Position basiert nicht auf einem diskriminierenden oder stigmatisierenden Grundgedanken. Im Gegenteil, die SEA-RES wünscht sich, dass die Debatte zu dieser Frage mit einem grossen Mass an gegenseitigem Respekt und unter Beachtung der Religionsfreiheit eines jeden Einzelnen geführt wird – auch wenn man unterschiedliche theologische und spirituelle Gesichtspunkte vertritt.

Zur Webseite:

Zum Thema:
Bitte mal nachdenken: Warum der Kopftuch-Entscheid aufwühlt
Verhüllungsverbot: Tessiner Parlament nimmt «Anti-Burka-Gesetz» an
Debatte in Deutschland: Burka-Verbot beschäftigt CDU-Parteitag

Datum: 16.09.2017
Autor: Simon Bucher / Michael Mutzner
Quelle: SEA

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung