Versöhnung durch Gottes Wort
«Ich habe Gottes Liebe erfahren und viel über Vergebung und Nächstenliebe gelernt», erklärt Nadine Kwizera laut der Deutschen Bibelgesellschaft, welche ein Bibelprojekt in Ruanda mitträgt. «Das versuche ich im täglichen Leben zu beherzigen. Mein Lieblingsbibelvers steht in Jesaja, Kapitel 43, Vers 1: 'Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!'»
Kwizera blickt zurück: «Es sind Gräueltaten in meinem Land geschehen, die tiefe Wunden hinterlassen haben. Heute ist ein friedliches Miteinander möglich. Viele meiner Freunde nehmen die biblische Botschaft an und geben sie weiter. Das gibt mir Hoffnung auf eine gute Zukunft.»
Langer Weg der Versöhnung
Nach dem Völkermord von 1994 hat sich Ruanda auf den langen Weg der Versöhnung gemacht. «Die Botschaft der Bibel ist dabei wichtiger denn je», sagt Emmanuel Kayijuka, Generalsekretär der Ruandischen Bibelgesellschaft. «Aber ein Drittel der Menschen in ländlichen Gebieten sind Analphabeten und können Gottes Wort nicht selbst lesen.»
«Die Botschaft der Bibel spielt eine grosse Rolle im begonnenen Versöhnungsprozess», sagte auch die Bildungsministerin von Ruanda anlässlich einer Feier der dortigen Bibelgesellschaft. Deshalb wird die Bibel in Ruanda inzwischen als Schulbuch im Religionsunterricht eingesetzt.
Die Wertschätzung der christlichen Botschaft der Versöhnung kommt auch darin zum Ausdruck, dass der Staat biblische Leselernkurse in ländlichen Gebieten unterstützt. Die Ruandische Bibelgesellschaft bildet ehrenamtliche Kirchenmitarbeiter zu Kursleitern aus. Ausserdem stellt sie das komplette Lernmaterial für die Teilnehmer zur Verfügung. Diese erhalten nach Ende des Kurses eine kostenlose Bibel und sogar eine Bescheinigung vom Bildungsministerium.
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Datum: 26.11.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Deutsche Bibelgesellschaft