Tragische Wende

Pakistan: Befreites Mädchen erneut entführt

Muskan Salman
Das 15-jährige christliche Mädchen Muskan Salman, das der Gefangenschaft eines Muslims entkommen war und zu Weihnachten zu ihren Eltern zurückkehrte, ist erneut entführt worden.

Muskan Salman war am 11. März 2024 zum ersten Mal entführt, zwangskonvertiert und zu einer falschen Heirat gezwungen worden. Sie konnte ihrem Entführer Arsalan Ali am 15. Dezember entkommen und zu ihren Eltern zurückkehren. Jetzt erklärte ihr Vater Salman Masih, Arsalan Ali habe seine Tochter erneut entführt, als die Familie am 18. Februar ihren abgelegenen Heimatort besuchte, um an der Beerdigung eines nahen Verwandten teilzunehmen.

«Als wir nach Hause kamen, sahen wir, dass meine Nichte im Hof weinte und Muskan fehlte», sagte Masih gegenüber der Agentur Morning Star News. «Das Kind erzählte uns, dass sie zusammen spielten, als die beiden Männer in das Haus eindrangen und Muskan mit vorgehaltener Pistole mitnahmen.»

Ali hatte die Familie schon früher bedroht und gefordert, dass Muskan ihm als seine «rechtmässig angetraute Ehefrau» zurückgegeben würde, so der Vater. Muskan ihrerseits hatte in einer schriftlichen Erklärung vor Gericht am 16. Dezember kategorisch bestritten, zum Islam konvertiert zu sein und Ali freiwillig geheiratet zu haben. Das legale Heiratsalter in Pakistan beträgt 18 Jahre.

Polizei unternimmt nichts

Masih erklärte, er habe nach der erneuten Entführung sofort die Polizei informiert und versucht, einen Entführungsfall gegen Ali zur Anzeige zu bringen, aber die Beamten hätten sich geweigert, seine Beschwerde zu registrieren. «Es ist nun schon über zehn Tage her, dass Muskan entführt wurde, aber die Polizei unternimmt nichts», erklärte der verzweifelte Vater. «Ali ist ebenfalls verschwunden, und wir haben keine Informationen über ihren Verbleib.»

«Wir sind sehr besorgt um die Sicherheit unserer Tochter, und die Gleichgültigkeit der Polizei gegenüber unserer Notlage verschlimmert unsere Befürchtungen, dass wir sie vielleicht nicht wiedersehen werden», sagte er und appellierte an die Provinzregierung und hochrangige Polizeibeamte, zu intervenieren.

«Fehler gemacht»

Ein christlicher Anwalt in Karatschi, Luke Victor, hatte der Familie geholfen, Muskan in einem sicheren Haus in Karatschi unterzubringen, um sie vor ihrem sogenannten Ehemann zu schützen. «Es ist sehr bedauerlich, dass die Familie Masih Muskan nach Tando Ghulam Ali gebracht hat, ohne uns zu informieren», erklärte der Anwalt. «Wir haben uns sehr bemüht, rechtlich und anderweitig, um das Mädchen zu retten, aber jetzt sind wir wieder da, wo wir angefangen haben.» Auch der Vater erklärte, er habe einen «schweren Fehler» gemacht, als er seine Tochter zur Beerdigung in die Provinz mitgenommen hatte.

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors für das Jahr 2025 steht Pakistan wie im Vorjahr an achter Stelle.

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Datum: 07.03.2025
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Daily International

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