Dazu muss man nicht «begabt» sein
Etliche Menschen denken, sie seien zu wenig begabt, um das Evangelium weiterzugeben. «Ich weiss, dass es verlockend ist, etwas so Wichtiges wie die Ewigkeit an einen Fachmann delegieren zu wollen, oder an jemanden, der eine besondere Gabe dazu zu haben scheint», bilanziert der Autor Scott Hildreth. «Tatsache ist jedoch, dass jeder von uns das Evangelium weitergeben kann und soll!»
Jesus ruft im Matthäus-Evangelium dazu auf, ihm nachzufolgen. Er werde einen zu Menschenfischern machen. Und Apostelgeschichte Kapitel 1, Vers 8 dokumentiert: «Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.»
Die «Gabe»?
«Im Laufe der Jahre habe ich mit vielen Menschen darüber gesprochen, wie sie ihren Glauben weitergeben können.» Sie äusserten den Wunsch, die Gabe der Evangelisation zu haben. «Andere sagten, sie hätten keine Gabe der Evangelisation und seien daher nicht evangelistisch unterwegs.»
Interessant sei, so Hildreth, dass die Autoren des Neuen Testaments die Evangelisation nie als geistliche Gabe aufführen. Die Autoren listen viele Gaben auf, das Evangelisieren jedoch gehört nicht dazu.
Der Bedarf
Natürlich gibt es einen grossen Bedarf an begabten Evangelisten, die neue Wege beschreiten, um die weiten, unerreichten Teile der Gesellschaft für Christus zu gewinnen und zu durchdringen. «Doch dieser besondere Dienst von manchen Menschen bedeutet nicht, dass der Rest von uns nicht auch die Verantwortung trägt, die Gute Nachricht weiterzugeben», betont Scott Hildreth.
Der Autor verweist darauf, wie viele andere Herausforderungen man im Leben bereits gemeistert habe:
- Du hast Autofahren gelernt.
- Du hast Algebra gelernt (und hoffentlich nicht vergessen).
- Du hast Kochen gelernt.
- Du hast eine neue Sprache gelernt.
- Du hast gelernt, in einem Fast-Food-Restaurant am Touch-Screen ein Menü zu bestellen.
Diese Aufzählung, die nicht in jedem Punkt total ernst gemeint ist, schliesst der Theologe ab mit diesem Fazit ab: «Tatsache ist, dass du jede Woche Hunderte von Dingen tust, die du gelernt hast. Einige dieser Tätigkeiten waren zunächst sogar furchterregend oder zumindest kompliziert. Jetzt tust du sie ohne gross darüber nachzudenken.»
Warum sollte es anders sein?
Warum sollte es bei der Evangelisation anders sein? «Ist es nicht! Der beste Weg, das Evangelium weiterzugeben, ist, es zu tun. Wir können darauf vertrauen, dass Christus uns führen wird und dass er es ist, der uns zu Menschenfischern macht und Menschen zu sich zieht.»
Scott Hildreth rät deshalb: «Warte nicht darauf, dass du die ‘Gabe’ erhältst. Sei selbst diese wertvolle ‘Gabe’, also das Geschenk des Evangeliums, für jemand anderes!»
Zum Thema:
Auf Umweg zum Berufsberater: «Ich kann mir nichts Erfüllenderes vorstellen»
Gott vermehrt den Einsatz: «Oft haben wir nicht viel zu geben»
Persönliches Training: Der Glaube an sich selbst
Datum: 22.11.2023
Autor:
Scott Hildreth / Daniel Gerber
Quelle:
Outreach Magazine / Übersetzt und bearbeitet von Livenet