Nigeria

4’000 Christen nach Angriffen von Boko Haram vertrieben

Nach den Angriffen in Nigeria
Angriffe der Terrorgruppe Boko Haram auf christliche Gemeinden im nigerianischen Bundesstaat Borno haben in den vergangenen Tagen zur Vertreibung von mehr als 4’000 Gläubigen geführt.

«Wir leben in Angst. Sie haben unsere Kirche und unsere Häuser niedergebrannt. Viele von uns haben alles verloren», berichtet ein Bauer, der aus dem Dorf Shikarkir geflohen ist.

Nach einem Bericht der Organisation «International Christian Concern» (ICC) richteten sich die Angriffe gegen die christlichen Dörfer Njila, Banziir, Shikarkir und Yirmirmug. Die Angreifer hätten in einer Reihe koordinierter Angriffe Kirchen und Häuser niedergebrannt, so ICC.

«Viele haben alles verloren»

Zeugen berichteten, dass die Extremisten Christen mit dem Tod drohten, wenn sie nicht zum Islam konvertierten. Fünf Menschen seien getötet und 4'000 zur Flucht gezwungen worden, heisst es im jüngsten Bericht der Organisation.

Die Gewalt habe zum Verlust von Vieh, Nahrungsmitteln und Lebensgrundlagen geführt, so ICC weiter. «Viele von uns haben alles verloren», sagt Ibrahim Yana, ein Bauer aus Shikarkir. «Wir leben in Angst. Sie haben unsere Kirche und unsere Häuser niedergebrannt.»

Die Angriffe der Terrorgruppe seien immer brutaler geworden, christliche Gemeinden seien besonders betroffen, betonte ICC. Die Gruppe nehme häufig religiöse Versammlungen ins Visier, zünde Gotteshäuser an und ermorde Christen, die ihrem Glauben nicht abschwören wollten.

Christen regelmässig im Visier

Nigeria belegt auf dem Weltverfolgungsindex 2025 der Organisation «Open Doors» den siebten Platz. «Boko Haram, der Islamische Staat in Westafrika, Fulani-Milizen und bewaffnete Gruppen nehmen immer wieder christliche Dörfer ins Visier», so «Open Doors». «Christen werden getötet, verstümmelt, verschleppt und vergewaltigt. Die Überlebenden verlieren ihr Land und suchen Zuflucht in Vertriebenenlagern, wo sie erneut diskriminiert werden.»

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Datum: 03.02.2025
Autor: Mélanie Boukorras / Daniel Gerber
Quelle: Info Chrétienne / Übersetzung: Livenet

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