«Waffengewalt wird Leid und Unrecht nur vergrössern»
Die deutschen Kirchen fordern ein sofortiges Ende der Gewalt in der Ukraine. «Wir sind erschüttert über die aktuelle Entwicklung und rufen die Russische Föderation dazu auf, weitere Aggressionen zu unterlassen», erklärten Anette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
In Zeiten der Krise sei der ökumenische Zusammenhalt der Kirchen besonders wichtig. So trafen sich die beiden auch am Donnerstag zu einem gemeinsamen Friedensgebet in Bonn. Sie hofften weiterhin auf eine diplomatische Lösung. «Waffengewalt wird Leid und Unrecht nur vergrössern», so Bätzing. Sie riefen zudem zum Gebet auf für die politischen Entscheidungsträger, aber auch für die Opfer der Gewalt. «Die Menschen in der Ukraine sollen in dieser Stunde wissen, dass alle, denen Frieden und Freiheit am Herzen liegen, an ihrer Seite stehen», erklärte Bätzing.
Gebetsaufrufe aus aller Welt
Auch Kirchenverbände wie der Lutherische Weltbund, die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, die Konferenz Europäischer Kirchen und der Weltrat methodistischer Kirchen rufen die beteiligten Mächte zum Frieden auf. Die Evangelisch-Reformierte Kirche Schweiz veröffentliche ein Fürbittengebet.
Wie das Portal der Reformierten Kirche der Schweiz ref.ch berichtet, haben sich auch Religionsgemeinschaften aus der Ukraine zu Wort gemeldet. «Wir bezeugen entschieden und einstimmig, dass das ukrainische Volk keinen Krieg sucht, und wir halten es für eine gemeinsame Pflicht der Gläubigen, ihn zu stoppen, bevor es zu spät ist», wird etwa eine Erklärung des Allukrainischen Rates der Kirchen und Religionsgemeinschaften vom 23. Februar zitiert.
Aufnahme von Flüchtlingen in Europa
Auch auf die Flüchtlingswellen müsse man sich vorbereiten. Laut der Schweizerischen Flüchtlingshilfe läge die Verantwortung bei allen europäischen Ländern, auch bei der Schweiz. Weitere Organisationen forderten die Schweizer Bundesrätin Keller-Sutter in einem offenen Brief auf, dass die Schweiz sich vorbereiten solle, 10‘000 ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen.
Datum: 25.02.2022
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / PRO Medienmagazin / ref.ch