Eklat: Keine Bewilligung für Gebetsmarsch
Es sollte ein stiller Gebetsmarsch am Eidgenössischen Dank- Buss- und Bettag werden. Ohne Musik, ohne Gesang, ohne Umzugswagen. Das Organisationskomitee von «Marsch fürs Läbe» plante die diesjährige Lebensdemo in der Heimat von Niklaus von Flüe. Man habe seit längerem positive Zusagen gehabt, die Kapelle Bethanien in St. Niklausen OW und den Openair-Festplatz bei der Kirche in Flüeli OW für die Veranstaltung nutzen zu dürfen, schreibt OK-Präsident Daniel Regli in einem Schreiben an die Unterstützer.
Doch plötzlich kommts anders: «Die Gemeinden Sachseln und Kerns haben uns mitgeteilt, dass sie für die Benutzung des öffentlichen Grundes keine Bewilligung erteilen.» Als Begründung würden befürchtete Störungen durch externe Gruppierungen genannt. So werde die Ruhe des hohen Feiertags gestört und es sei ein kostspieliger Polizeiaufwand nötig. Die Kantonspolizei Obwalden hat vom OK unter Strafandrohung verlangt, die Werbung für die Veranstaltung von der Webseite Marsch fürs Läbe zu entfernen. Das Inserat und der elektronische Flyer sind auf der Webseite vorläufig nicht mehr zu finden.
Regli: «Nicht die Lebensschützer sind für die Störungen verantwortlich»
Daniel Regli wehrt sich: «Nicht wir Lebensschützer sind für potenzielle Störungen verantwortlich! Der Gebetsanlass entspricht voll dem Sinn dieses hohen Feiertages. Darum haben wir eine Anwaltskanzlei damit beauftragt, einen Rekurs beim Obwaldner Regierungsrat einzureichen.» Man fordere die Obwaldner Regierung auf, das Recht zu schützen, am eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag in St. Niklausen und Flüeli/Ranft eine Gebetsveranstaltung für das Recht auf Leben durchzuführen.
Aufruf zum Gebet
Das OK bittet um Gebet. Einerseits für einen erfolgreichen Rekurs, aber auch generell für die Gesellschaft. Regli spricht von einem «rasanten Umbau der Gesellschaft». Christliche Gruppen, die sich öffentlich gegen Irrwege des Zeitgeistes aussprächen, würden mitunter mit blankem Hass bekämpft. Das treffe auch auf den «Marsch fürs Läbe» zu. Man stehe unter Beschuss durch Personen und Gruppen, «die unseren Werten entgegenstehen». Das OK bittet, den Bettag freizuhalten, um gemeinsam für das Leben einzustehen. Auf der Webseite werde über die Entwicklung laufend informiert.
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Datum: 07.08.2017
Quelle: Livenet / idea Schweiz