Friedensbotschaft aus ehemaligem Konfliktgebiet
Ali Gilkeson stammt aus Nordirland, einer Region, die sie durch eine Zeit intensiver Konflikte geprägt hat. «Als ich in Nordirland aufwuchs, gab es viele Konflikte. Es war normal, dass Autos auf Bomben untersucht wurden oder man Wachen mit Waffen sah», erinnert sich Ali Gilkeson, deren Mann Gareth Gilkeson ebenfalls lange bei «Rend Collective» mitwirkte.
Trotz der widrigen Umstände war die Kultur des Landes von einem starken Willen geprägt, Freude zu finden. «Es war Teil unserer Kultur zu sagen: ‘Alles kann schiefgehen, aber wir streben nach Freude und finden einen Moment zum Lächeln.'»
Im Zentrum ihrer Kindheit stand die Kirche, ein Ort der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. «Meine Eltern brachten mich vielleicht sechs Mal die Woche in die christliche Kirche. Ich habe es einfach geliebt. Die Leute waren so wunderbar und lustig, und es gab viele gute Gespräche, tolle Geschichten, Musik und Gesang.»
Die Entstehung von «Rend Collective»
Aus dieser starken Verbindung zur Kirche entstand schliesslich «Rend Collective», eine Band, die als eine Art kirchliche Bewegung begann. «Sie richtete sich an Menschen in ihren Zwanzigern und Dreissigern, die das Gefühl hatten, dass es in der Kirche viele Angebote für Teenager und Familien mit kleinen Kindern gab, aber wenig für diejenigen, die herausfinden wollten, wer sie sind», erinnert sich Ali Gilkeson an die Anfänge.
Die Idee war, eine Gemeinschaft zu schaffen, die sich auf das Wesentliche konzentriert – die Verbindung zu Gott und zueinander. «Wir hatten nicht einmal Stühle in der Halle. Die Leute sassen auf dem Boden, wir brachten Lampen mit und sangen verschiedene Lieder. In der Kirche gibt es oft viel Pomp mit grossen Lobpreisbands und Lichtern. Wir wollten das alles weglassen und sagen: 'Alles, was uns wichtig ist, ist die Verbindung mit Gott und miteinander auf eine echte, authentische Weise.'» Ali Gilkeson betont: «Alles, was uns wichtig ist, ist die Verbindung mit Gott und miteinander auf eine echte, authentische Weise.»
Authentische Anbetung
Mit der Zeit begann «Rend Collective», eigene Lieder zu schreiben, die widerspiegelten, was sie in ihrer Gemeinschaft erlebten. «Wir wollten Lieder schreiben für Zeiten, in denen man mit seinem Glauben kämpft, in denen man das Gefühl hat, keine Antwort auf seine Gebete zu bekommen. Lieder, die helfen, wenn man keine Worte mehr hat, um zu beten oder um Hilfe zu rufen.»
Für Ali Gilkeson geht es bei authentischer Anbetung nicht um die Schönheit eines Liedes, sondern um den Zustand des Herzens. «Authentische Anbetung hat nichts mit dem Klang eines Liedes zu tun. Es geht um den Zustand des Herzens. Du kannst das schönste, am besten geschriebene Lied der Welt singen, aber wenn dein Herz nicht am richtigen Ort ist, dann ist es keine authentische Anbetung.»
Überraschender Erfolg
Ein Beispiel für die starke Wirkung der Musik der Band ist das Lied «My Lighthouse». Ali Gilkeson erinnert sich: «Als wir es veröffentlichten, hatten wir keine Ahnung, was auf uns zukommen würde. Wir spielten es zum ersten Mal auf einer Konferenz in Grossbritannien und die Reaktion der jungen Leute war überwältigend.»
Die Resonanz auf das Lied war so gross, dass es bald in allen möglichen Situationen gespielt wurde. «Wir bekamen Videos von Kindern, die es liebten, und dann Mails von Menschen in Krankenhäusern, die das Lied in schwierigen Momenten hörten. Sogar aus Gefängnissen bekamen wir Nachrichten von Häftlingen, die eine Verbindung zu dem Lied fühlten.»
Die Bedeutung der Dankbarkeit
Für Ali Gilkeson ist es heute wichtiger denn je, sich mit dem Wahren und Echten zu verbinden. Besonders im Gebet fühlt sie sich Gott am nächsten, wenn sie in der Natur ist. «Ich werde daran erinnert, wer ich laut Gott bin und wofür ich dankbar bin. Selbst in den schwierigsten Umständen ist die Disziplin der Dankbarkeit sehr wichtig.»
Diese Betonung von Dankbarkeit und Authentizität ist der Kern ihrer Arbeit. Es ist diese Verbindung zur Wahrheit und zu Gott, die nicht nur ihre Musik antreibt, sondern auch ihre Botschaft: Eine Botschaft der Hoffnung, des Friedens und des Glaubens, die Menschen auf der ganzen Welt berührt.
Von 2007 bis 2022 war Ali Gilkeson Mitglied der Band «Rend Collective». Weil das Tourleben für die dreifache Mutter zu viel wurde, verliess sie die Band. Kürzlich veröffentlichte sie ihr Kinderbuch «The Lighthouse» («Der Leuchtturm»), dessen Titel an den bekannten Lobpreis-Song von «Rend Collective» angelehnt ist.
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