«Auch mein Vater hat sich total verändert»
«Im Praktischen konnte man mich brauchen, aber meine Konzentrationsfähigkeit in der Berufsschule hielt höchstens noch fünf Minuten hin», erinnert sich Thomas Pelzer. Er ist in einer religiösen deutschen Familie aufgewachsen und litt sehr darunter, dass sein Vater alle verprügelte. Und das, obwohl er sich als Christ ausgab und seine Kinder zwang, die Kirche zu besuchen. Für Thomas passte das nicht zusammen: «Wenn Gott einen zwingt, an ihn zu glauben, will ich nichts mit ihm zu tun haben.» Dennoch blieb er auf der Suche nach Erfüllung. Er wusste nur nicht, wo er sie finden würde.
Verdrängen
«Besonders, wenn Vater auf unsere Mutter losging, hielt ich das kaum aus.» Dieses Trauma versuchte er mit Alkohol und Drogen zu betäuben. Er tat sich mit Gleichgesinnten zusammen. «Yolo» war ihr Motto: «Du lebst nur einmal, also nutze alle Gelegenheiten, die es dir bietet.» Thomas stürzte sich ins Partyleben. Doch er erkannte mehr und mehr, dass seine «Freunde» sich gern von ihm aushalten liessen. Hatte er nichts zu geben, waren sie weg. Und er spürte, dass die Drogen ihn zerstörten und ihn von seinen Mitmenschen trennten. Er hörte Sprüche wie: «Menschen sollten eine Bereicherung für die Gesellschaft sein – du bist das nicht.» Diese Abwertung traf ihn tief.
Lernschwach
Durch die Vermittlung seiner Brüder konnte er eine Lehrstelle antreten, praktisch erbrachte er auch Leistung. «Aber in der Berufsschule war ich der totale Versager, konnte mich nicht konzentrieren, nach fünf Minuten war Schluss.» Sein massiver Drogenkonsum zeigte Auswirkungen, seine Noten waren im ganzen ersten Lehrjahr sehr schlecht. Er wurde als lernschwach eingestuft und fühlte sich nutzlos. Doch seine Ausbildner erkannten ein Potential in ihm und bezahlten ihm eine Lerngruppe. «Sie sahen, dass ich mich bemühe.» Trotzdem war es demütigend für ihn, das Angebot zu nutzen – denn auch dort kam er nicht mit.
Umkehr
«Was soll ich denn noch hier?», fragte sich der junge Mann. In einem Gebet schrie er zu Gott. «Mir war egal, ob Buddha, Allah oder wer auch immer zuhört– ich wollte einfach eine Antwort.» Die Bibel sagt, wer Gott sucht, der wird ihn finden. Thomas erlebte genau das: Er traf nun Menschen, die ihm mit einer ganz besonderen Ausstrahlung und Liebe von Jesus Christus erzählten. «Sie erklärten, dass Jesus gute Gedanken über mich hat, Gedanken des Friedens.»
Thomas begann langsam zu erkennen, dass Jesus keine Religion ist, sondern ein Gegenüber, das er kennenlernen kann. «Ich war damals antriebslos, doch Jesus veränderte mich und schenkte mir diesen Frieden, den ich gesucht habe.» Er wurde körperlich und seelisch gesund, bekam eine Perspektive und sagt heute: «Ich wurde zu einer neuen Schöpfung.»
Leistungsstark
Sein Leben veränderte sich, auch seine Merkfähigkeit. Er konnte den Lehrstoff des ersten Lehrjahres aufholen und wurde im zweiten Jahr einer der besten Lehrlinge. Die Lerngruppe war nicht mehr nötig, er konnte sie aufgeben. Die Lehrer erklärten: «Du bist zu gut für diese Gruppe.» Thomas erklärte ihnen und seinen Kollegen, dass er durch die neu gefundene Beziehung zu Jesus wieder denken, sich erinnern, nachdenken konnte. «Meine Lehrer fragten sogar, ob ich mich später nicht als Nachhilfelehrer bewerben wolle!»
Ich und mein Haus werden gerettet
Nicht nur Thomas Leben veränderte sich, sondern das seiner ganzen Familie. Auch sie lernte Jesus nun auf ganz neue Art kennen. «Wenn Gottes Licht in ein Haus kommt, verändert das alle», ist er überzeugt. Er habe mit Gott geredet wie mit einem Freund und bat ihn um Veränderung. Er wollte eine Beziehung zu Jesus aufbauen. Das blieb nicht ohne Auswirkungen. «Mein Vater hat eine neue Identität bekommen, er hat sich total verändert», erzählt sein Sohn begeistert. «Er geht jetzt ganz anders mit seiner Frau um.» Der Vater lade die ganze Familie einmal im Jahr zum gemeinsamen Urlaub ein, an dem alle gern teilnehmen.
Thomas ist begeistert von Jesus und dem Neuanfang, den seine Familie erlebt hat. Er ermutigt alle, sich auf den Sohn Gottes einzulassen. «Rede mit Gott, suche ihn und lies in seinem Wort, lass die Bibel zu dir sprechen», fordert er auf. «Tauche jeden Tag in seine Gegenwart ein, zum Beispiel beim Hören oder Singen von Lobpreismusik.» Er gibt viele Möglichkeiten, Gott zu erkennen, ihn auch zu fühlen. Thomas hat es erlebt: «Jesus erneuert und heilt – auch von Traumata.»
Schauen Sie sich hier das Interview mit Thomas Pelzer bei WunderHeute an:
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