Als eine Crack-Süchtige im Gefängnis aufgab…
Janet Taylor Gwyn wurde in der New Yorker Bronx geboren und verlor ihre Mutter im Alter von vier Jahren. Mit ihren Schwestern zog sie zu ihrer gläubigen Grossmutter nach North Carolina, die sie mit Jesus bekannt machte.
Doch nur fünf Jahre später starb auch die Grossmutter und die Mädchen mussten zu einer Tante ziehen. Dort wurde Janet von einem Familienmitglied missbraucht. «Ich habe das viele Jahre geheim gehalten, weil ich Angst hatte, von meinen Schwestern getrennt zu werden.»
«Das Problem war ich»
Mit 14 Jahren begann sie sexuell aktiv zu werden, nur zwei Jahre später experimentierte sie bereits mit Drogen. Nach dem Abitur ging sie zur Marine und blieb dort sechs Jahre. Doch nach ihrer Entlassung rutschte sie weiter ab und geriet in den Teufelskreis der Crack-Sucht.
«Ich beschloss, an die Ostküste zurückzukehren. Als ich bei der Marine war, bekam ich ein Kind. Dann bekam ich noch ein uneheliches Kind. Mein Leben begann sich vor meinen Augen zu verschlechtern, aber ich zog immer wieder um, weil ich dachte, wenn ich nur an diesen neuen Ort käme, würde alles besser werden. Das Problem waren nicht die Orte, das Problem war ich. Aber es sollte viele Jahre dauern, bis ich das begriff.»
In Kalifornien verfiel sie völlig dem Crack-Konsum. Ihre Versuche, dem Problem durch einen Ortswechsel zu entkommen, scheiterten kläglich. Jede neue Stadt brachte nur neue Tiefen. Ihre Abhängigkeit führte sie schliesslich nach Florida, wo sie in einer missbräuchlichen Beziehung lebte und sich prostituierte, um ihre Sucht zu finanzieren.
Wende im Gefängnis
1994 erreichte Gwyns Leben wieder einen Tiefpunkt, als sie erneut verhaftet wurde. Doch dieses Mal war es anders. Während ihrer Zeit im Gefängnis hatte sie ein tiefes spirituelles Erlebnis.
Ein Gospelsong im Radio berührte sie zutiefst, sie brach in Tränen aus, bat Gott um Vergebung und versprach, ihr Leben zu ändern. Sie spürte, dass Gott ihr eine letzte Chance gab, und ergriff diese Rettungsleine.
Gerettet
Janet Taylor Gwyn erinnert sich an diesen besonderen Moment: «Ich fing einfach an zu weinen. Ich hatte das Gefühl, dass sie mein Lied sangen. Ich legte die Wäsche weg, ging zum Radio und schüttete Gott mein Herz aus. Ich fing an, ihm zu sagen, dass es mir leid tut. Und ich fing an, ihn zu bitten, mir zu vergeben und mich nicht sterben und in die Hölle kommen zu lassen. Denn dieses Mal war es anders als alle anderen Gefängnisaufenthalte, die ich erlebt hatte. Ich war dem Tod nahe.»
Auch Kindheitserinnerungen spielten eine Rolle: «Ich wusste nicht, dass Gott diesmal einen Plan für mein Leben hatte. Ich begann zu Gott zu schreien. Ich bat ihn, mich zu retten. Ich sagte: 'Ich weiss, dass meine Grossmutter zu dir gebetet und mit dir gesprochen hat, und das war real, aber ich weiss nicht, ob du real bist. Ich bat den Herrn, sich mir zu offenbaren. Rette mich einfach. Gib mir noch eine Chance und rette mich', und das hat er getan.»
Ein neues Leben
Seit diesem entscheidenden Moment ist Gwyn seit 30 Jahren trocken. Obwohl sie das Sorgerecht für ihre drei Kinder verlor, konnte sie nach ihrer Genesung wieder eine Beziehung zu ihnen aufbauen.
Mit Gottes Hilfe schaffte sie es, ihr Leben komplett zu ändern: Sie wurde Lehrerin, machte ihren Master und wurde schliesslich Direktorin einer christlichen Schule. Später promovierte sie sogar.
Beispiel der Hoffnung
Gwyns Geschichte ist ein kraftvolles Zeugnis für die verändernde Kraft des Glaubens. Mit ihrer Erfahrung möchte sie anderen zeigen, dass es nie zu spät ist, sein Leben zu ändern, und dass Gott aus dem grössten Chaos ein Meisterwerk schaffen kann. «Alles beginnt mit Jesus. Wenn du dein Leben in seine Hände legst, wirst du erstaunt sein, was er daraus macht», sagt sie.
Der Lebensweg von Janet Taylor Gwyn ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, welche tiefgreifenden Veränderungen möglich sind, wenn man sich Gott zuwendet und an die Erlösung glaubt.
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