«Gott ist der ultimative Geschichtenerzähler»
Melanie Luna Smith ist Geschäftsführerin von «Storymakers NYC» und Mutter von Sophia und Henry, zwei Teenagern. Ihr Mann ist leidenschaftlicher Pastor im Herzen von Manhattan. «Heute lebe ich in New York, weit weg von meiner Heimat: Ich bin in Tucson geboren und in der Kirche aufgewachsen.»
Ihr Vater, ein Lobpreisleiter, nahm sie oft mit in die Kirche und auf Reisen nach Mexiko. «Diese Erfahrungen haben mein Leben geprägt – die Freude und Begeisterung, die ich dort bei den Menschen gesehen habe, war eine Inspiration, die ich in den USA oft vermisst habe.»
Träume sind keine Schäume
Als Kind hatte sie viel Fantasie. «Ich habe von anderen Welten geträumt. Im Nachhinein sehe ich, dass Gott mich darauf vorbereitet hat, etwas Neues und Frisches für Kinder und Jugendliche zu schaffen.»
Als sie die Leitung der Kinder- und Familienprogramme in ihrer Kirche übernahm, fiel ihr auf, dass das vorhandene Material entweder sehr unterhaltsam und konsumorientiert war und damit eher an der Oberfläche blieb – oder es war tief theologisch und gleichzeitig visuell nicht ansprechend. «Wir wollten einen Mittelweg finden – Geschichten erzählen, die wahr und spannend sind, voller Drama und Erlösung, und gleichzeitig die Kinder durch Kreativität und Spiele in die Geschichte einbeziehen. Wir wollten, dass die Kinder nicht nur zuhören, sondern die Geschichten erleben und daraus lernen, dass Gott immer bei ihnen ist.»
Der ultimative Geschichtenerzähler
Gott ist der grösste Geschichtenerzähler. «Und wir sind auch Geschichtenerzähler. Das ist mir besonders klar geworden, als ich als Verhaltenstherapeutin mit schwierigen Jugendlichen und Kindern gearbeitet habe. Kunst verbindet, und ich glaube, das liegt daran, dass wir geboren wurden, um kreativ zu sein und in Gemeinschaft zu leben.»
Als sie die Arbeit in ihrer Kirche aufnahm, gab es, abgesehen von der erwähnten Materialknappheit, kein richtiges Programm für Kinder. «Das musste sich ändern! Die Geschichten aus der Bibel haben mir als Kind geholfen, mich geerdet zu fühlen. Wenn ich Angst hatte, wusste ich, dass Gott bei mir ist, denn er war bei Daniel in der Löwengrube und bei Noah in der Arche. Diese Gewissheit wollte ich auch den Kindern vermitteln.»
Erzählen wie Jesus
Jesus hat seinen Zuhörern immer Gleichnisse erzählt. «Er malte für uns Wortbilder von himmlischen Wahrheiten. Und ich dachte, wir könnten etwas Ähnliches tun. Wir alle kennen diese Bibelstunden, in denen wir einen Abschnitt vorlesen und die Kinder fragen: ‘Was denkst du? Wie fühlst du dich? Wie siehst du dich selbst in der Geschichte? Oft herrscht dann Stille, vor allem bei Jugendlichen. Das ist ganz normal. 'StoryMakers' wurde entwickelt, um eine Verbindung zwischen Erwachsenen und Kindern herzustellen.»
Walt Disney hat einmal gesagt: «Unsere Vorstellungskraft wird mit der Zeit träge.» Melina Luna Smith dazu: «Früher dachte ich, das gilt nur für Erwachsene, aber ich glaube, das stimmt nicht. Unsere Vorstellungskraft konzentriert sich nur auf das Negative. Wenn es um unsere Kinder geht, sollten wir ihre Vorstellungskraft auf das Positive lenken.»
Innehalten, durchatmen und beten
Wenn ein Kind von der Schule nach Hause kommt und einsilbig spricht oder müde und erschöpft wirkt, kann man einen kleinen, greifbaren Schritt nach vorne tun: «Seien Sie neugierig und stellen Sie unerwartete Fragen, um die Neugier zu wecken. Das verändert die Atmosphäre völlig.»
Am Anfang oder am Ende des Tages haben einige von uns einen Moment der Stille. «Kinder brauchen die gleiche Aufmerksamkeit und die gleichen Rituale. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und sagen Sie: ‘Wir atmen tief durch und beten’.» Solche Momente der Stille tun Kindern und Erwachsenen gut.
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Datum: 31.05.2024
Autor:
Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle:
Jesus Calling / Übersetzt und bearbeitet von Jesus.ch