Die nette Oma im Gefängnis
Tasha Hill wuchs bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Sie waren gläubige Christen und Leiter in einer christlichen Gemeinde. «Ich ging gerne hin, ich spürte die Kraft Gottes. Ich war Feuer und Flamme für ihn, bis ich etwa 14 Jahre alt war.»
Dann liess sie sich auf einen Typen ein und sie begann, Drogen zu nehmen. Zunächst ging sie noch in die Kirche. «Ich führte ein Doppelleben.»
«Als ich tiefer in die Welt eintauchte, begann ich die christliche Gemeinde zu verachten.» Mit 15 begann sie sich zu ritzen. «Mit 16 Jahren hatte ich meine erste Drogenüberdosis. Als ich 17 war, bekam ich mein erstes Kind und mit 18 folgte der erste Gefängnisaufenthalt.»
Chaos breitet sich aus
Die Jahre vergingen, das Chaos nahm zu. «Ich hatte weitere Kinder, insgesamt vier Jungs.» Und immer wieder landete sie im Gefängnis. Sie war voller Selbsthass, Scham und Schuldgefühle. Ihre nagende Frage an sich selbst lautete: «Wie kann ich meinen Kindern genau das antun, was mich selbst zerstört hat?»
Doch sie wusste nicht, wie sie aus dem Ganzen ausbrechen sollte. «Ich war eine Sklavin all dessen.» Innerhalb von zehn Jahren sass Tasha Hill 30 Mal wegen Drogendelikten im Gefängnis. Jedes Mal wollte sie neu beginnen, doch die Dunkelheit holte sie jedes Mal wieder ein. Sie erinnert sich an ein finsteres Kapitel: «Ein Mann und ich waren in eine Auseinandersetzung geraten. Ich dachte, er wolle mich ausrauben und mir meine Drogen und mein Geld wegnehmen. Also zog ich eine Waffe und hielt sie ihm ins Gesicht. Entsetzt dachte ich: 'Oh mein Gott, wie bin ich nur an den Punkt gekommen, an dem ich kurz davor bin, jemandem wegen Drogen und Geld das Leben zu nehmen? Das bin ich doch gar nicht, das sollte nicht mein Leben sein.'»
«Du musst nach Hause gehen»
Eines Tages betrat sie ihre Arrestzelle. «Da sass eine nette Oma, die mich beim Namen nannte. Sie sagte: 'Tasha, du musst nach Hause gehen und dich um deine Kinder kümmern.' Sie schaute mir in die Augen und sagte: 'Wende dich an Gott, bevor es zu spät ist.' Als sie das sagte, fing ich an zu weinen.»
Tasha Hill wusste: «Ich musste nach Hause und mich um meine Kinder kümmern. Die Frau ergriff meine Hand und begann mit mir zu beten. Es war, als würde der Heilige Geist die Gefängniszelle überschwemmen. Zum ersten Mal konnte ich all diese Lügen hören und erkennen.» Der Heilige Geist durchflutete sie buchstäblich. Sie erkannte, dass sie sich selbst hierhergebracht hatte.
Die letzte Meile
Sie begann, wieder in die christliche Gemeinde zu gehen. «Doch etwas fehlte noch. Ich betete, aber manchmal dachte ich immer noch daran, mich umzubringen.» Tashas seelische Qualen dauerten mehrere Monate lang.
Bis sie sich eines Tages einem Pastoren eröffnete: «Ich habe Selbstmordgedanken und möchte diese nicht.» Er fragte: «Hast du im Namen Jesu gebetet?» Tasha verneinte und fragte nach dem Unterschied. Er erzählte ihr mehr von Jesus und ermutigte sie, dass sie stets im Namen Jesu beten solle, wenn sie sich gequält fühlt. Das tat sie in der Folge und sie erlebte den Durchbruch.
Heute ermutigt sie andere
Tasha Hill begann die Bibel zu studieren und sie wurde Leiterin eines stationären Genesungsprogramms für Frauen, die die gleichen Probleme wie sie durchmachen. «Heute habe ich Hoffnung. Früher wachte ich auf und fürchtete mich vor dem Tag. Ich bin so dankbar, dass Gott mir meine Kinder zurückgegeben hat. Wie einst bei Josef in der Bibel (1. Mose Kapitel 50, Vers 20) wendete Gott das Schlechte zum Guten, um viele andere Leben zu retten.»
Im von ihr geleiteten «Miriam House» sieht sie, wie das Leben von anderen Menschen verändert wird. «Dafür bin ich dankbar.»
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