«Er gibt, was das Herz wirklich braucht»
Daniela Wuhrmann, was muss man über Ihr Album «Börnout» wissen?
Daniela Wuhrmann: Mein Album beinhaltet elf Mundartlieder, welche während meines Burnouts entstanden sind. Sie zeichnen sich besonders durch einfache, schöne Melodien, tiefgründige, ungeschminkte Worte und eine schlichte und hübsche Instrumentierung aus. Jedes Lied hat eine tiefe Geschichte und ist geprägt von der Bibel und meinem Leben mit Jesus Christus.
Können Sie ein, zwei Ihrer Songs, die Ihnen besonders am Herzen liegen, kurz vorstellen?
Es fällt mir schwer, mich zu entscheiden, da jedes Lied einem Platz in meinem Herzen entsprungen ist. Ich pick einfach mal zwei raus: «Du elei» bringt zum Ausdruck, dass wir Menschen immer wieder nach Dingen oder Personen in der Welt suchen, um unsere tiefen Bedürfnisse zu stillen. Ich sage Gott in diesem Lied, dass nur er allein meinem Herz geben kann, was es wirklich braucht. Ich bin so dankbar, dass ich das nach all den schwierigen Jahren endlich verstehen durfte. Er ist mein Schöpfer, er liebt und kennt mich durch und durch. Also hab ich allen Grund, ihm zu vertrauen und ihm mein Leben ganz zu weihen. «Heicho» ist mir immer wieder ein freudiger Trost. Zum einen liebe ich die Melodie und die Stimmung des Liedes sehr. Zum anderen bringt es auf eine schöne Art und Weise zum Ausdruck, dass wir Christen auf dem Heimweg sind zum Himmel, wo all das Schwere auf dieser Welt einmal vorbei sein wird. Dort werden mal all diese irdischen Dinge keine Rolle mehr spielen. Ich finde es immer wieder hilfreich, mein Leben aus dieser Perspektive anzuschauen.
Welche Themen bewegen Sie generell – und weshalb?
Im Moment bewegt mich, dass das Thema Depression und psychische Erkrankung noch immer tabu ist, obwohl so viele Menschen davon betroffen sind. Ich wünschte, man könnte offener darüber reden. Zudem ringe ich immer wieder darum, meinen Alltag so zu gestalten, dass ich stabil bleibe, beziehungsweise stabiler werden darf. Nebst diesen eher schweren Themen beschäftigt mich natürlich auch täglich, was ich als Nächstes koche, wie ich mit der Wäsche durchkomme und wann ich das nächste Mal etwas Ruhe haben werde, eine neue Lied-Idee aufzunehmen.
Gibt es ein besonderes Erlebnis, dass jemand mit einem Ihrer Songs erlebte?
Viele Menschen erzählen mir, wie sie das Lied «Du zündsch es Liecht a» in schweren Momenten tröstet und ihnen hilft, Gott zu vertrauen und nicht zu verzweifeln. Auch erhalte ich Rückmeldungen zu «Blau» und «Lah los», welche den Zuhörern im Alltag «nachläuft» und ihnen hilft, den Blick auch in Schwerem wieder auf Jesus lenken zu können. Eine Frau, die mit Depressionen zu kämpfen hat, erzählte mir, dass sie in Krisenzeiten immer «Es nois Lied» hört, weil es sie daran erinnert, dass wieder bessere Zeiten kommen werden. Ich könnte zu jedem Lied ein Müsterli erzählen.
Welche Feedbacks nach einem Auftritt bewegen Sie?
Am meisten berühren mich Tränen in den Augen der Zuhörer. Da muss man gar nichts mehr dazu sagen. Es gibt aber auch immer wieder sehr wertvolle Gespräche mit Menschen, die zum Ausdruck bringen, dass sie froh sind, dass mal jemand über diese Dinge spricht. Es ist schön zu hören, dass viele sich verstanden fühlen, sich in den Liedern wiederfinden und bestärkt und ermutigt nach Hause gehen.
Was ist Ihr Herzensanliegen?
Dass Gott die Lieder brauchen kann, um Herzen zu berühren.
Was soll «Börnout» nun auslösen?
Es soll die Möglichkeit bieten, offen über das Thema «psychische Krankheiten» zu reden, auch unter Christen. Mögen die Lieder Herzen berühren und Werbung machen für Jesus Christus. Bei ihm gibt es für jeden Menschen und jede Situation Hoffnung.
Brauchen Sie Hilfe oder einfach ein offenes Ohr? Dann melden Sie sich bei der anonymen Lebenshilfe von Livenet per Telefon oder E-Mail. Weitere Adressen für Notsituationen finden Sie hier.
Hören Sie sich das Lied «Du elei» vom Album «Börnout» an:
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Daniela Wuhrmann
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Datum: 07.02.2024
Autor:
Daniel Gerber
Quelle:
Jesus.ch