«Meine Welt ist einfach stehen geblieben»
«Ich war erst 36 Jahre alt, Single und Mutter zweier Kinder – meine Mädchen waren gerade neun und dreizehn Jahre alt», erinnert sich Kelly Lang an ein schwieriges Kapitel in ihrem Leben: «Ich entdeckte einen Knoten unter dem Arm. Meine Gynäkologin meinte: ‘Du bist jung, keine Sorge. Ich werde einen kleinen Test machen und es im Auge behalten.’ Ich wusste, dass etwas nicht stimmte.»
Ein paar Monate später folgte ein Schmerz unter dem Arm. Zunächst verliefen MRT, Mammographie und Ultraschall ergebnislos. Eine Biopsie sollte Klarheit schaffen.
«So fühlt sich das also an…»
Kelly Lang war gerade dabei, Weihnachtseinkäufe für ihre Töchter zu machen. Da klingelte ihr Mobiltelefon; der Arzt, der die Biopsie durchgeführt hatte, war am Apparat. Er bat sie ins Büro, doch sie wünschte sich, dass er das Ergebnis gleich sagte. Also bat er sie, sich hinzusetzen.
Kelly erinnert sich: «Ich dachte mir: ‘Oh mein Gott, so fühlt sich das also an.’ Er sagte: ‘Sie haben Brustkrebs.’ Meine Welt blieb einfach stehen.»
Sie sah all die anderen Menschen, die ringsherum unterwegs waren. «Ich aber war einfach still. Plötzlich verleugnete ich die Lage, weil ich dachte, dass ich keine Zeit dafür habe. Meine Karriere war gerade wieder in Schwung gekommen. Mehrere meiner Songs wurden als mögliche Titel für Filme in Betracht gezogen. Ich dachte: ‘Gott, ich weiss nicht, worum es hier geht, aber ich weiss, dass du mich hier durchbringen wirst.’»
Angenommen und geliebt
Eines Tages weinte sie sich in ihrer Wohnung aus. Die Haare waren ihr aufgrund der Chemotherapie ausgefallen und sie sass dort ungeschminkt und ohne Perücke. Da stiess ihr damaliger Verlobter und jetziger Ehemann dazu, mit dem sie in diesem Moment gar nicht gerechnet hatte.
Sie fühlte sich gedemütigt und wollte nicht, dass er sie so sieht: «Bitte schau mich nicht an. Ich sehe schrecklich aus, wie ein Monster.» Sie wollte in wegschicken. Doch er entgegnete: «Kelly, du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe. Ich werde dich nie verlassen. Ich gehe nirgendwohin.»
Gott in alltäglichen Momenten erkennen
Bereits mit zwölf Jahren war Kelly Lang Christ geworden. «Gott hat mich nie verlassen, der Glaube hat sich stark vertieft. Ich sehe seine Herrlichkeit und Details auch in der Natur. Und ich spüre ihn immer tiefer in meinem täglichen Leben.»
Weiter hält sie fest: «Ich führe grossartige Gespräche mit Gott, und ich fühle mich weder ängstlich noch einsam, weil ich mich an ihn klammern kann. Manche Leute mögen damit nicht einverstanden sein, aber ich habe tatsächlich einen Song mit dem Titel 'I Think It's Jesus' über genau diese Dinge geschrieben.»
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Datum: 17.01.2024
Autor:
Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle:
Jesus Calling/ Übersetzt und bearbeitet von Jesus.ch