«Ich bin dankbar, dass ich das alles erleben durfte»
Ich bin in Kasachstan aufgewachsen und hatte eine sehr schöne Kindheit. Die besten Erinnerungen sind die Momente mit meiner Familie. Mein Bruder, der sich immer um mich gekümmert hat. Meine Mama, die sehr liebevoll und fürsorglich war. Mein Papa war für mich der Grösste und Stärkste und gab mir immer das Gefühl, bedingungslos geliebt und beschützt zu sein. Ich war oft mit meinem Vater unterwegs und habe es richtig genossen, weil ich wusste, dass mir nichts Schlimmes passieren kann in seiner Anwesenheit. Als ich noch ganz klein war, haben wir mal einen Ausflug gemacht und die anderen Kinder sind auf die Wiese losgerannt und haben sich im hohen Gras versteckt. Auf einmal wusste ich nicht mehr, wo ich hergekommen war, weil das Gras so hoch war und ich die anderen nicht mehr sehen konnte. Ich habe aber keinerlei Angst gespürt, weil ich wusste, dass mein Vater sofort kommen und mich wieder rausholen würde, wenn ich ihn rief.
Beschäftigt mit Kind, Haushalt und Arbeit
Das Thema Gott oder Kirche war nie präsent in unserer Familie. Erst mit 22 Jahren war ich das erste Mal in einer Kirche. Bestimmte Fragen wie «Warum bin ich geboren?» oder «Was passiert nach dem Tod?» und «Gibt es noch mehr?» haben mich aber über die Jahre begleitet und schon immer interessiert.
Insgesamt führte ich ein ziemlich normales Leben mit Höhen und Tiefen. Mit 26 verliess ich dann meine Heimat Kasachstan und zog nach Deutschland. Hier absolvierte ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau und konnte gleich beruflich gut durchstarten.
Mit 40 Jahren habe ich meine zweite Tochter bekommen und war nach dem Zerbruch meiner Beziehung dann alleinerziehend. Mein Leben bestand aus Kind, Haushalt und Arbeit. Für etwas anderes hatte ich kaum Zeit und war froh, wenn ich alles auf die Reihe bekommen habe. Ich hatte aber nie das Gefühl, allein zu sein. Ich spürte immer, dass jemand da ist, der auf mich aufpasst. Ich hatte allerdings nie die Zeit oder das Bedürfnis, darüber nachzudenken, was oder wer das sein könnte.
Einladung zu Alpha
Meine älteste Tochter ist nach ihrem Studium ausgezogen. In der Zeit lernte ich meinen jetzigen Verlobten kennen, einen Christen, mit dem ich das erste Mal meine Gedanken und Gefühle offen teilen konnte. Er lud mich nicht nur zu einem Alpha-Kurs ein, sondern betreute während dieser Zeit auch meine jüngste Tochter, damit ich zu den Abenden gehen konnte. Rückblickend bin ich ihm dafür sehr dankbar, denn es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. An diesen Abenden hatten wir immer tolle Unterhaltungen, haben interessante Videos angeschaut und schöne Gespräche geführt, obwohl wir alle sehr unterschiedliche Charaktere waren. Gut fand ich auch, dass alle Teilnehmer ganz normale Menschen waren, so wie ich.
Ich fand es ausserdem interessant zu erfahren, dass die Wege der Menschen zu Gott so unterschiedlich sein können. Manche kamen zu Gott durch schwierige Erlebnisse im Leben, für andere war es ein längerer Weg. Und bei wieder anderen geschah es blitzartig.
Ein ganz besonderes Erlebnis war für mich das Alpha-Wochenende: die abenteuerliche Wanderung, die frische Luft und die tollen Menschen um mich herum. Während dieses Wochenendes lernte ich die Familie unserer Alphakursleitung kennen, die schon immer christlich gelebt hatte. Ich bin ein Familienmensch und gerne mit anderen Menschen zusammen, aber so einen tollen Umgang und solch eine schöne Atmosphäre in einer Grossfamilie habe ich hier das erste Mal gesehen und gespürt. Die Familie war so gross, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass eine grosse Verbundenheit da ist. Oma und Opa, Kinder und Enkelkinder – alle gehen liebevoll miteinander um. Entspannt und locker. Dankbarkeit in jeder Handlung. Es hat sich für mich einfach richtig angefühlt. Ich war davon nicht nur sehr beeindruckt, sondern auch von Herzen berührt.
Meine Tür in die Kirche
Die Abende bei Alpha waren für mich wie eine Tür in der Kirche, die vor mir aufgegangen ist, weil ich dort viele Antworten auf meine Fragen bekommen habe. Früher habe ich mich immer gefragt: Warum gehen Menschen in die Kirche? Was bewegt sie, am Sonntagmorgen aufzustehen und in die Kirche zu gehen?
Jetzt verstehe ich es. Jetzt gehe ich selbst regelmässig in die Kirche und bin sehr glücklich darüber. Es ist für mich kein Pflichtprogramm als Christin, sondern ich möchte es machen, weil ich in der Gemeinde, vor allem im Lobpreis, meine Beziehung zu Jesus bestärken und ihn damit ehren möchte.
Ich würde nicht sagen, dass sich mein Leben seitdem komplett verändert hat. Aber ich kann mit voller Gewissheit sagen: Ich spüre wieder dieses Gefühl, das ich aus meiner Kindheit kenne. Dieses Gefühl des vollen Vertrauens und der Liebe, weil ich weiss, dass mein himmlischer Vater bei mir ist. Und dass er mich bedingungslos liebt.
Innige Beziehungen gefunden
Kurze Zeit nachdem ich den Alphakurs besucht hatte, zog ich mit meinem Verlobten zusammen in eine andere Stadt. Wir haben uns eine Gemeinde vor Ort gesucht und besuchen dort jeden Sonntag den Gottesdienst und andere Gemeindeveranstaltungen.
Wenn ich meine Freunde aus meiner alten Stadt besuche, nutze ich immer die Gelegenheit und gehe dort in die Gemeinde, in der ich Alpha gemacht habe. Durch Alpha habe ich nicht nur eine innige Beziehung zu der Gemeinde, sondern auch zu einzelnen Menschen, die ich währenddessen kennenlernen durfte.
Diesen Sommer steht mein nächster grosser Schritt an: Ich werde mich in dieser Gemeinde taufen lassen. Ich freue mich auf meine Taufe und den weiteren Weg mit Gott und den Menschen um mich herum. Und ich bin sehr dankbar, dass ich das alles erleben durfte, und spüre inzwischen, dass Menschen durch Gespräche mit mir neugierig auf den Glauben werden.
Zur Website:Alphalive in der Schweiz
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Datum: 07.09.2024
Autor:
Natalia
Quelle:
Magazin Joyce 3/2024, SCM Bundes-Verlag