Die Krise bringt es an den Tag

Eine Frage des Fundaments

Auf was hast du dein Fundament gebaut?
Lange hatte er am Haus gebaut, und es wohnte sich drin. Bis das Unwetter kam. Er sah es kommen: Dunkle Wolken brauten sich zusammen und brachten Sturm und Regen. Sein Haus wurde erschüttert, aber es hielt – im Gegensatz zu dem des Nachbarn.

Wussten Sie, dass die Redewendung «Er hat auf Sand gebaut» aus der Bibel kommt? Sie steht am Ende der Bergpredigt. Jesus wirft ein scharfes Schlaglicht auf die Frage, die in unserem Leben alles entscheiden kann: Hörst du nur, oder tust du schon? Eine Frage, die im Zeitalter der Medienüberschwemmung und der allgegenwärtigen Kopfhörer noch dringender ist. Wir hören, was gut wäre. Tun wir es auch?

Klug – oder unvernünftig

«Wer meine Worte hört und danach handelt, der ist klug», sagt Jesus. «Man kann ihn mit einem Mann vergleichen, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn ein Wolkenbruch niedergeht, das Hochwasser steigt und der Sturm am Haus rüttelt, wird es trotzdem nicht einstürzen, weil es auf Felsengrund gebaut ist. Wer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut. Denn wenn ein Wolkenbruch kommt, die Flut das Land überschwemmt und der Sturm um das Haus tobt, wird es aus allen Fugen geraten und krachend einstürzen» (Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, Vers 21-29).

Der unsichtbare Teil unseres Lebens

Es gibt einen sichtbaren und einen unsichtbaren Teil unseres Lebens – und der unsichtbare ist bei weitem der wichtigere. Das Fundament eines Hauses ist normalerweise nicht sichtbar, aber von ihm hängt die Stabilität ab. Zwei Häuser können in ruhigen Zeiten genau gleich aussehen. Die Krise bringt es an den Tag, ob das Haus auf Fels oder auf Sand gebaut ist. Genau so zeigt sich in stürmischen Zeiten, auf welcher Grundlage wir unser Leben aufgebaut haben.

Gott will, dass Leben gelingt

Die Geschichte, die Jesus erzählt, zeigt vor allem: Gott will, dass unser Leben gelingt. Er hat kein Interesse an Trümmern. Darum die eindringliche Mahnung von Jesus am Ende der Bergpredigt: Leute, hört mir nicht nur zu, sondern setzt das um, was ihr gehört habt. Kein Mensch ist so dumm und baut sich ein Haus auf Sand, oder? Im praktischen Leben sind wir gründlich und bauen auf Sicherheit. Und wenn es um das unsichtbare Fundament geht? Der alles entscheidende Unterschied ist nicht, ob wir Gottes Worte hören. Man kann zur Kirche gehen oder Predigten hören und doch nichts davon haben. Fromme Sprüche helfen in der Krise nichts. «Hört meine Worte und tut sie», sagt Jesus – das macht den ganzen Unterschied.

Ist das so einfach?

Die Frage, die sich stellt: Ist das so einfach, die Worte der Bibel umzusetzen? Nun – jeder, der das ernsthaft versucht, wird zuerst merken: Ich kann das nicht. Ich müsste ein anderer Mensch werden. Und genau das ist der Kern der Botschaft der Bibel. Wer zu Gott umkehrt und sich für Jesus öffnet, der wird zu einer «neuen Kreatur» (2. Brief an die Korinther, Kapitel 5, Vers 17). Das erste «Tun» ist also nicht, sich redlich Mühe zu geben, sondern an Jesus zu glauben (Johannes-Evangelium Kapitel 6, Vers 29). Das unterscheidet den christlichen Glauben von aller Religion: Am Anfang steht nicht mein eigenes Tun, sondern ich nehme das an, was Jesus für mich «getan» hat. Nicht zuerst Leistung, sondern Annehmen.

Ein neues Fundament wird gebaut

Wer Jesus zum Mittelpunkt seines Lebens macht, wird verändert. Eine neue Kraft kommt in sein Leben – das Bedürfnis und die effektive Fähigkeit, immer mehr Gottes Willen zu «tun». Damit bekommt unser Leben ein neues Fundament, das hält. Auch Christen kommen in Krisen und werden vor Stürmen nicht verschont. Aber wer das Haus seines Lebens auf Gott baut, wird merken: Jetzt hält mich ein anderer. Hier ist Wahrheit – eine Basis, die trägt.

Dieser Artikel erschien bereits am 18.11.2014 bei Livenet.

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Datum: 26.05.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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