«An meinem letzten ‘bedeutenden’ Geburtstag erkannte unser kleiner Enkel, dass die Feierlichkeiten umfangreicher waren als sonst», erinnert sich die Autorin Catherine Campbell. «Oma», fragte er mit gerunzelter Stirn, «wie alt bist du?» Dann ordnete er die gehörte Zahl ein: «Oh, Oma, das ist eine sehr grosse Zahl!»

Catherine Campbell: «Das dachte ich mir in diesem Moment auch.» Das Alter könne einen täuschen, «indem es in kleinen Abschnitten von 24 Stunden am Stück geschieht und uns dann plötzlich in der Form des ‘R’-Wortes anspringt. Und wenn man nicht aufpasst, tappt man in die Falle, die Haltung unserer westlichen Kultur einzunehmen, in der wir davon ausgehen, dass Errungenschaften von jungen Menschen geschafft werden.»

«Der Herr schaut auf das Herz»

Es gehe nicht darum, die offensichtlichen Herausforderungen des Alterns zu ignorieren. Gleichzeitig fordert nicht alles, was – weltlich und geistlich – von Bedeutung ist, einen beweglichen Körper oder einen schnellen Verstand. Gott geht es mehr um das Innere als das Äussere. Gott macht deutlich, dass es ihm mehr darum geht, wie es uns innerlich geht, als um unsere körperlichen Fähigkeiten: «Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.» Die Bibel, 1. Samuel Kapitel 16, Vers 7.

Catherine Campbell hält fest: «Das eigentliche Problem beginnt, wenn wir zulassen, dass steife Gelenke und die Neigung, Namen zu vergessen, uns dazu verleiten, zu denken, dass die Tage, in denen wir nützlich für das Königreich Gottes sind, hinter uns liegen oder zumindest gezählt sind.»

Die Bibel ist jedoch voll von Beispielen, die uns zeigen, dass nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte. Gott ist nie fertig mit uns, egal wie alt wir sind.

Mose war 80!

Catherine Campbell reflektiert: «Noah wurde im Alter von 480 Jahren beauftragt, die Arche zu bauen. Als er damit fertig war, war er 126 Jahre älter! Abraham wurde im Alter von 75 Jahren von Gott aufgefordert, seine Götzenanbetung und alles, was ihm vertraut war, hinter sich zu lassen: «Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde! Ich werde dich zum Stammvater eines grossen Volkes machen und dir viel Gutes tun; dein Name wird überall berühmt sein. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben.» Die Bibel, 1. Mose Kapitel 12 Vers 1 und 2.

Oder Mose war ein 80-jähriger Hirte, als er nach Ägypten zurückkehrte, um sein Volk von über einer Million Menschen aus der Sklaverei zu befreien.

Oder Johannes, der Apostel, überlebte alle anderen Jünger Jesu und hinterliess uns das Johannesevangelium, drei Briefe an die Gemeinde sowie das Buch der Offenbarung, das er im Alter von 99 Jahren verfasste.

Gott erwählt auch Alte

«Und es war ein altes Paar – Simeon und Anna –, denen Gott seinen Sohn vorstellte… und nicht den Hohepriestern oder den religiösen Leitern des Tempels und auch nicht König Herodes oder dem Statthalter Roms, sondern einem alten Paar», erklärt Catherine Campbell.

Gott gebraucht, wen er auswählt, wie alt er auch sein mag. «Wir neigen dazu, diejenigen, die in der Bibel erwähnt werden, als eine Art Superhelden zu betrachten. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ein Blick auf ihre Fehler und Unzulänglichkeiten genügt, und wir werden feststellen, dass sie so gewöhnlich waren wie wir. Wir sollten jedoch ihren unerschütterlichen Glauben an die Macht Gottes nicht übersehen, zusammen mit ihrem Wunsch, Gott anzubeten, koste es, was es wolle.»

«Meine Gnade genügt»

Bei der Eignung für den Einsatz im Königreich Gottes geht es darum, dass Gott die Ehre erlangt, nicht wir. Gott hält fest: «Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.» Die Bibel, 2. Korinther Kapitel 12, Vers 9.

Catherine Campbell: «Was für ein gegenkulturelles Statement. Macht wird in der Schwäche vollkommen. Gottes Absichten zeigten sich sowohl bei Alt als auch bei Jung. Gott ist nicht altersdiskriminierend!»

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