Der düstere November

Kann etwas dem Tod den Schrecken nehmen?

Ein Blatt liegt auf einer Strasse
Der November ist einer der düstersten Monate. Es wird früh dunkel, ist an vielen Orten nebelig und viele Menschen bekommen in dieser Jahreszeit Depressionen. Ob dies der Grund ist, weshalb Menschen in aller Welt in diesem Monat den Toten gedenken?

Gleich zu Beginn des Monats tut es die katholische Kirche, nämlich zu Allerseelen am 2. November. Und zum Ende des Monats, am letzten Sonntag des Kirchenjahres, tut es die evangelische Kirche am Ewigkeitssonntag. Viele Menschen nutzen diese Tage und Wochen auch, um die Gräber der geliebten Verstorbenen winterreif zu machen. Und im Gedenken an die Toten leben diese ja auch irgendwie in uns weiter – denn wie heisst es noch? Wirklich tot ist nur der, an den niemand mehr denkt…

Eine Beerdigung ohne schwarz

Kürzlich erzählte mir jemand von einer Beerdigung, die aber völlig anders ablief als gewohnt. In einer kurzen Ansprache sagte der Sohn des Verstorbenen, sein Vater hätte die Familie gebeten, nicht in schwarz zur Beerdigung zu erscheinen. Auch sollte niemand weinen und keine traurigen Lieder singen. Warum? Weil sein Vater sich sicher war, dass er seine Frau und Kinder sowie viele Freunde wiedersehen würde – nämlich im Himmel. Und so sagte der Sohn, der Tod seines Vaters würde ihn zwar schmerzen, aber er sei nicht untröstlich, weil er wisse, dass er seinen Vater bei Jesus im Himmel wiedersehen wird.

Leben trotz Tod

Wie kann man so eine Gewissheit haben? Kann sich der Tod, düster, beängstigend und bedrohlich, wie er normalerweise erscheint, in etwas fast Positives verwandeln? Ja – und das ist die grosse Hoffnung, von der Christen immer wieder sprechen. Als Jesus selbst einmal ganz direkt mit dem Tod konfrontiert wurde – sein wohl bester Freund war gestorben und die Schwestern des Verstorbenen schoben ihm die Schuld in die Schuhe –, sagte er: «Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.» (Johannesevangelium, Kapitel 11, Vers 25) Und dann weckte er seinen Freund Lazarus vom Tod auf.

In anderen Worten: Wenn ich glaube, dass Jesus wirklich existiert, und mich dafür entscheide, mein Leben mit ihm zu leben, dann brauche ich keine Angst vor dem Tod zu haben, denn Jesus selbst ist die Auferstehung. Er hat versprochen, dass wer an ihn glaubst, leben wird, auch wenn sein Körper stirbt. Und das nimmt dem Tod jeden Schatten, jede Bedrohlichkeit, so dass schon der bekannte Apostel Paulus im 1. Jahrhundert fragte: «Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein tödlicher Stachel?» (1. Korinther, Kapitel 15, Vers 55)

Auf den November folgt der Dezember

Und wenn man sich überlegt, dass auf den düsteren, nebligen und irgendwie traurigen November der Dezember folgt, mit dem warmen Kerzenschein, Weihnachtsplätzchen, frischem Tannenduft und wohliger Gemütlichkeit, nimmt diese Hoffnung mit einem Mal Gestalt an: Denn im Dezember feiern wir, dass Jesus in unsere Welt gekommen ist und uns genau diese Hoffnung brachte, indem er am Kreuz den Tod besiegte.

Ja, der Tod ist weiterhin ein Einschnitt. Er entreisst uns geliebte Menschen, oft viel zu früh, die dann eine Leere hinterlassen und die wir unheimlich vermissen. Und es ist gut und wichtig, dass wir an diese Menschen denken, nicht nur im November. Aber es ist auch wichtig zu wissen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Er ist nicht das Ende. Und wer an Jesus glaubt, der braucht keine Angst vor dem Tod zu haben, egal wie düster der November wirkt. Die Frage ist nur: Wollen Sie die Gewissheit haben, dass Sie leben werden, auch wenn Sie sterben?

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Datum: 06.11.2023
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet

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