ESC und Emotionen

Ständig auf der Flucht

Viele Menschen befinden sich in einem Stadium von Rastlosigkeit.
Der Autor und Influencer Nathanael Bubenzer spürt den Emotionen in der Popmusik nach. Er verbindet sie mit dem Gefühl der Rastlosigkeit und beleuchtet Themen wie Identitätsverlust und mangelnde Selbstakzeptanz.

Es gibt Menschen, die glauben, dass die Welt besser wird. Sie verweisen auf die enormen Fortschritte in Medizin, Technik und Bildung. Andere beklagen die zunehmende Umweltzerstörung, Naturkatastrophen und soziale Unruhen. Wer hat Recht?

Der Schweizer Unternehmer, Autor und Redner Nathanael Bubenzer und sein Team betreiben die Plattform crosspaint.tv – Videos und Podcasts, die visuell orientierte Menschen für die Bibel begeistern sollen. «Wohin steuert die Welt?», fragt Nathanael Bubenzer in einem Video. Es gelte, nicht das Trennende, sondern das Verbindende zu suchen und sich zu fragen: «Was spiegelt die gemeinsamen Erfahrungen und Emotionen aller Menschen am besten wider?» 

Musik verbindet Menschen

Die Antwort führt Bubenzer zur Musik: «Musik hat einen grossen Einfluss auf die Menschen. Sie erzeugt ein kollektives Bewusstsein und deckt gleichzeitig das kollektive Unbewusste auf.» Eine Studie habe den Inhalt der Songtitel in den Billboard-Charts der letzten 50 Jahre untersucht. Dabei habe sich gezeigt, dass negative Emotionen deutlich zugenommen hätten. Konkret und wiederkehrend seien zwölf Hauptthemen zu finden: Trennung, Verlangen, Verlust, Abgestumpftheit, Inspiration, Sehnsucht, Nostalgie, Schmerz, Verzweiflung, Rebellion, Eskapismus (Flucht) und Verwirrung. 

Zerrissen und rastlos

Nathanael Bubenzer ist ein Schweizer Unternehmer, Autor und Redner.

Nathanael Bubenzer interpretiert diese problematischen Befindlichkeiten als «kollektives Trauma» und führt zum Eurovision Song Contest 2024. Der deutsche Titel «Always on the Run» offenbare, was die Menschen heute am meisten belaste. Künstler Isaak singt davon, nie gut genug und ständig auf der Flucht zu sein – vor Problemen, vor den Erwartungen anderer und vor sich selbst. Diese innere Zerrissenheit, die ständige Anspannung, Angst und Unruhe definiert der YouTube-Pastor als Rastlosigkeit. Viele Menschen seien ständig auf der Flucht, flüchteten sich in die Arbeit, in die Kinder, in den Sport... All das, «weil sie es nicht schaffen, in den Spiegel ihrer Persönlichkeit zu schauen. Sie verzweifeln an sich selbst und können ihr wahres Ich nicht akzeptieren», schlussfolgert Bubenzer. 

Getrennt von Gott 

Mangelnde Selbstakzeptanz beruhe auf dem Kernproblem des Menschen: der Trennung von Gott. Sie sei die Wurzel aller Rastlosigkeit und gesellschaftlichen Probleme. Aus der Bibel gehe hervor: «Der Mensch ist von Gott geschaffen (materiell), wie Gott geschaffen (immateriell, Geist) und für Gott geschaffen (Gegenüber Gottes, Lebenssinn). Von Gott losgelöst zu sein, führe zum Verlust der Identität. Bubenzer drückt es einfach aus: «Wir vergessen, wer wir sind. Wir können nicht mehr akzeptieren, wie Gott uns geschaffen hat, weil wir nicht mehr akzeptieren, dass er uns geschaffen hat!» Diese Trennung von Gott habe zur Folge, dass wir allein seien und uns mit der Sünde identifizierten, sie liebgewönnen.  

Liebe und Hass 

Der Künstler Isaak bei dem Auftritt beim Eurovision Song Contest

Allerdings, erklärt Bubenzer, komme uns unser Gewissen in die Quere – unser «Gerechtigkeitsinstrument». Wir empfänden eine Hassliebe der Sünde gegenüber – und auch in Bezug auf uns selbst! «Es ist, als würden wir im Auto sitzen und gleichzeitig auf das Gaspedal und die Bremse treten», veranschaulicht der Influencer jenes Gefühl, um es sogleich wieder in der Rastlosigkeit zu verorten. 

Der Mensch sei nicht dazu geschaffen, allein zu sein, sondern mit Gott in Beziehung zu leben, führt Nathanael Bubenzer weiter aus. Durch seinen Sohn Jesus Christus habe er «die Sünde deaktiviert und eine neue Software installiert». Dies bewirke ein neues Selbstverständnis, eine Veränderung unserer Identität und unseres Wesens. Daraus resultiere schliesslich ein verändertes Verhalten. Bubenzer weiss es glasklar auszudrücken: «Wir tun, was wir sind. Wir sind nicht, was wir tun, denn das wäre wieder rastlos…»  

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Datum: 08.06.2024
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Livenet

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