Aussterben muss nicht sein

Die Gemeinde jung und lebendig halten

Viele Hände treffen sich in der Mitte
Es gibt einen Grund, warum bestimmte Unternehmen vor unseren Augen sterben. Der Discounter und das Restaurant waren einst der letzte Schrei. Heute kämpfen sie ums Überleben. Das kann auch Gemeinden passieren … doch ein Turn-around ist möglich.

Um gesund und bei den Leuten zu bleiben, muss sich jedes Unternehmen ständig neu erfinden. Das Alte und «Tote» abstreifen und das Neue hervorbringen. Der Zug wird heute nicht mehr von einer Dampflock gezogen. Und dieser Artikel hier wurde nicht mehr auf einer Schreibmaschine verfasst.

Einige Geschäfte und Hotels sehen aus, als hätten sie seit Jahren keinen Anstrich mehr gehabt. Der Händetrockner im Badezimmer funktioniert nicht, die Spülung reagiert nur bei jedem zweiten Knopfdruck und das Personal wünscht sich insgeheim, an einem anderen Ort zu arbeiten (und wird dies mittelfristig auch tun).

Sterbende Gemeinden haben manches gemeinsam

Einige christliche Gemeinden – und teilweise sogar Gemeindeverbände – mit einer grossen Vergangenheit sterben direkt vor unseren Augen. Was ist passiert? Kurze Antwort: Viele von ihnen waren zufrieden mit dem, was sie hatten, und sie stellten den Erneuerungsprozess ein.

Sterbende Kirchen haben oft viele Gemeinsamkeiten. Sie erreichen einen Punkt, an dem alle alles so mögen, wie es jetzt ist. Ihre jetzigen Dienste und Gottesdienste werden «in Blei gegossen», Veränderungen sind unerwünscht.

Sieben Möglichkeiten, die Schwung bringen

Pastor Joe McKeever nennt sieben Gründe, welche Gemeinden, die auf lange Sicht erfolgreich sind, gemeinsam haben:

  1. Sie freuen sich über neue Mitglieder und schätzen tolle Ideen.
     
  2. Sie optimieren ständig das Programm und passen ihre Arbeitszweige an die sich ständig ändernden Bedingungen an.
     
  3. Sie lassen Programme fallen, die ihre Lebensspanne überlebt haben, und suchen nach besseren Wegen, um die gleichen Ziele zu erreichen.
     
  4. Sie setzen Neuankömmlinge in der Gemeinde ein. Die neuen Mitglieder müssen nicht fünf Jahre lang der Kirche angehören, bevor ihnen Aufgaben übertragen werden.
     
  5. Die Leute in den Ämtern und Dienstzweigen werden geehrt und behalten diese durchaus für längere Zeit. Sterbende Kirchen neigen dazu, eine schnelle Fluktuation zu haben. Gleichzeitig scheuen sie sich nicht, Wechsel vorzunehmen, wenn zum Beispiel ein Dienst unnötig geworden ist.
     
  6. Das Vertrauen zwischen Pastoren und Gemeinde ist hoch. Wenn schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen, handeln reife Leiter mit Unterstützung der Kirche weise.
     
  7. Wenn nötig werden auch einmal grosse Veränderungen mit Erfolg vorgenommen.

Joe McKeever: «In einem Satz gesagt: Erfolgreiche Gemeinden schauen auf Jesus Christus, damit er ihnen zeigt, was er tun will.»

Zwei Beispiele

«Zwei Kirchen kommen mir in den Sinn. Beide schrumpften aufgrund der sich verändernden Zusammensetzung ihrer Gegenden», erinnert sich Joe McKeever. «Die eine Gemeinde beschloss, in einen Vorort umzuziehen, in den ihre Mitglieder gezogen waren. Sie verkauften ihre Einrichtung an eine Minderheitengemeinde und kauften 100 Hektar am Rande des U-Bahn-Gebiets und fingen bei Null an. Heute ist diese Gemeinde doppelt so gross wie in ihren glorreichen Tagen und hat sich zu einer grossen missionarischen Entsendungsgemeinde entwickelt.»

Bei der anderen Gemeinde sah es anders aus. «Sie entschloss sich, in ihrer sich verändernden Gegend zu bleiben, aber alle notwendigen Änderungen vorzunehmen, um dort zu dienen. Sie holten einen Pastor aus einer gesellschaftlichen Minderheit und sie entwickelten innovative Einsätze, um ihre Nachbarn zu erreichen, von denen viele kaum Englisch sprachen. Heute ist diese Gemeinde multiethnisch und die zahlreichen Gottesdienste am Wochenende sind überfüllt.»

Diese beiden Beispiele zeigen, dass es nicht den «einen richtigen Weg» gibt. «Aber jede Gemeinde muss die grundlegende Lektion unseres eigenen Körpers lernen: Um am Leben und gesund zu bleiben, müssen wir immer abgestorbene Zellen abstreifen und neue wachsen lassen. Wir tun gut daran, die Frage des gedemütigten Saulus von Tarsus zu stellen, als er in das hellste Licht starrte, das er je gesehen hatte. ‘Was soll ich tun, Herr?’ (Apostelgeschichte Kapitel 22 Vers 10) Und dann tun Sie es einfach.»

Zum Thema:
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Datum: 24.08.2023
Autor: Joe McKeever / Daniel Gerber
Quelle: Outreach Magazine / gekürzte Übersetzung: Livenet

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