Angst ist ihr ständiger Begleiter
Nach langen Verhandlungen ist seit Sonntag ein Waffenstillstand zwischen dem Israelischen Militär und der Terrorgruppe Hamas in Kraft getreten. Nun ist es vielen Geflüchteten im Gazastreifen wieder möglich, in den Norden zurückzukehren – doch weite Teile des Gebiets sind völlig zerstört.
Zu den Rückkehrern gehören auch rund 600 Christen, die bislang in zwei Kirchen in Gaza Zuflucht gesucht hatten, so berichtet die Hilfsorganisation Open Doors UK. Doch auch ihre Häuser seien vielfach zerstört worden. «Etwa 75 Prozent der Häuser der Christen sind beschädigt oder komplett zerstört», berichtet eine Quelle von Open Doors.
Angst vor Angriffen
Die Christen, deren Häuser zerstört sind, hielten sich weiterhin in den zwei Kirchgebäuden auf. «Diejenigen, die noch ein eigenes Haus haben, werden dorthin zurückgehen und ihre Verwandten mit sich nehmen», erklärt die Kontaktperson weiter. Doch auch dies sei mit einem Risiko verbunden, da viele der Menschen vor Ort alles verloren hätten. «Manche (der Christen) haben Angst, dass sie von Menschen, die nichts mehr haben, angegriffen werden.»
Zukunft völlig unklar
Wie es nun für die Christen weitergehen wird, ist noch unklar. Doch die Kontaktperson vermutet, dass viele von ihnen versuchen werden, Gaza zu verlassen, um sich ganz in Sicherheit zu bringen. Die Phase 3 des ausgehandelten Waffenstillstands sieht den Wiederaufbau von Gaza vor – die Schäden wurden im März letzten Jahres in einem Bericht der Europäischen Union, der Vereinten Nationen und der Weltbank auf voraussichtlich 17,9 Milliarden Euro geschätzt. Doch wie der Wiederaufbau konkret geschehen könnte, ist noch völlig offen, insbesondere wenn die Blockade gegen Gaza weiterhin bestehen bleibt. Auch die politische Zukunft ist nach wie vor völlig unklar.
Das Hilfswerk Open Doors bittet um Gebet für die Christen in Gaza; zum einen für Frieden, Kraft und Weisheit der Christen sowie ihren Schutz, aber auch für innere Heilung der vielen, die durch den Konflikt traumatisiert sind.
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