Porno-Epidemie

Viele Christen sind betroffen

Mann sieht sich etwas auf seinem Handy an
Ein erstaunlich hoher Prozentsatz von Männern und eine überraschende Anzahl von Frauen, die regelmässig eine christliche Gemeinde besuchen, kämpfen gegen eine Pornosucht. US-Autor Sam Black kennt Auswege.

«Zwei Drittel der Männer, die eine christliche Gemeinde besuchen, sagen, dass sie mit Pornografie zu kämpfen haben», bedauert Sam Black die Statistick aus den USA. Mit seiner Organisation «Covenant Eyes» (in englischer Sprache)  bietet er Hilfestellung an (in der Schweiz ist beispielsweise «Porno Frei» eine hilfreiche Adresse).

Für sein jüngstes Buch «The Healing Church» interviewte Sam Black 70 Pastoren, Seelsorger und Ex-Süchtige. Er stellt fest: «37 Prozent aller christlichen Männer sagen, dass sie pro Woche mehrmals Pornos schauen und 36 Prozent der 18- bis 30-Jährigen sogar täglich.» Überraschend: Auch ein Drittel der christlichen Frauen sagt, dass es mit Pornosucht zu kämpfen hat.

Immer die gleiche Geschichte

Sam Black will deshalb aufzeigen, wie die Gemeinde den Menschen helfen kann, dauerhafte Freiheit zu finden. Eine Gemeinsamkeit haben fast alle: «Viele Männer waren schon als Kind der Pornografie ausgesetzt. Dann folgte ständiger Konsum in der Pubertät.»

Oder es gab ein Trauma (sexueller Missbrauch, Mobbing in der Schule oder anderes), möglicherweise bereits aus der Kindheit. «Männer und Frauen sind oft mit Porno-Konsum aufgewachsen. Im Erwachsenenalter tragen sie bereits eine tonnenschwere Last auf ihren Schultern. Diese Faktoren helfen uns besser zu verstehen, warum Menschen darin feststecken und warum es zu einem zwanghaftem Konsum geworden ist.»

Direkter Zusammenhang

Die Technologie – insbesondere das Smartphone – hat das Problem noch verschärft.  «Wir tragen in unserer Tasche buchstäblich die weltweit grösste Pornografie-Bibliothek, die jemals in der Geschichte der Menschheit geschaffen wurde.» Auch Kinder können mit gewalttätigen und erniedrigenden Inhalten konfrontiert werden.

«Pornosucht hat auch einen grossen Einfluss auf das kirchliche Leben», erläutert Sam Black. «Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Porno-Konsum und dem Gebets- und Bibelleben sowie dem Gemeindebesuch. Ausserdem stellte die University of Oklahoma fest, dass es einen direkten Zusammenhang gibt zwischen der Konsum-Häufigkeit und der Frage, ob jemand sich in seiner Gemeinde engagiert.»

Es gibt Hoffnung

Sam Black liefert in seinem Buch und durch seine Webseite Hilfestellung. Und er ist hoffnungsvoll, dass christliche Gemeinden den Betroffenen helfen können.

Dies zeigen auch die zahlreichen Interviews, die er mit Pastoren für sein Buch führte. «Immer wieder sagten sie: ‘Wir sehen, dass Menschen, die diesen Prozess durchlaufen, Feuer und Flamme sind, dass ihr Gemeindebesuch wächst, dass sie mehr in der Heiligen Schrift lesen und dass ihr Gebetsleben umfangreicher geworden ist.’» Weiter sagen ehemals Süchtige, dass ihre Nähe zu Gott enorm gewachsen sei und Pastoren stellen fest, dass sich in ihren Gemeinden mehr Freiwillige einsetzen.

Brauchen Sie Hilfe oder einfach ein offenes Ohr? Im deutschsprachigen Raum ist die Webseite Porno Frei ein wichtiger Anlaufspunkt für Menschen, die mit einer Pornosucht kämpfen. Oder melden Sie sich bei der anonymen Lebenshilfe von Livenet, per Telefon oder E-Mail.

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Datum: 07.09.2023
Autor: Mark Ellis / Daniel Gerber
Quelle: Godreports / gekürzte Übersetzung: Livenet

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