Schweizer Bevölkerung schätzt Familien
67 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind mit ihrem Familienleben zufrieden, obwohl viele unter Zeitstress stehen. Das zeigt die neue Studie «Unbundling the Family – Schweizer Familien zwischen Tradition und Transformation» des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI). Der Veränderungsdruck, der auf das traditionelle Familienmodell einwirkt, ist jedoch stark. Die Ergebnisse der GDI-Studie weisen auf eine Verschiebung bei den Lebensprioritäten hin: Freude am Job, gute Freundschaften und andere Lebensziele werden heute zunehmend höher gewichtet als die Gründung einer Familie.
Um ein erfülltes Leben zu haben, ist es für 86 Prozent der Befragten wichtig, einen Job zu haben, der Spass macht. Fast ebenso wichtig sind eine glückliche Beziehung und gute Freundschaften. Erst an vierter Stelle kommen Kinder mit 65 Prozent. Mit fast 70 Prozent ist der Einfluss auf Glück, Zufriedenheit und zwischenmenschliche Beziehungen ein Zeugnis dafür, wie wichtig die Familie ist, in der man aufwächst.
Kinder vor Lohn
Hätten sie die Wahl, würden 84 Prozent der Befragten mit Kindern lieber mehr Zeit für die Familie haben, als mehr Geld zu verdienen. Nur für knapp 24 Prozent kommen die Arbeitsverpflichtungen an erster Stelle. Auf der anderen Seite haben 34 Prozent der Personen mit Kindern das Gefühl, den Bedürfnissen ihrer Familie nicht gerecht zu werden. Der Anteil der Haushaltsfunktionen, der gemeinsam erledigt wird, ist auf 30 Prozent gestiegen. 1997 erledigten nicht einmal 8 Prozent der Haushalte die Aufgaben gemeinschaftlich. Die Aufgaben werden als Familie bewältigt: Nur drei Prozent der Befragten suchen Unterstützung im weiteren Familienkreis. Nur in 0,3 bis 1,8 Prozent der Fälle lagern Haushalte Aufgaben an Haushaltshilfen, Nannys oder andere Dienstleister aus.
Grundbedürfnis nach stabilen Beziehungen
Was macht für die Schweizer Bevölkerung Familie aus? Die Antwort der Mehrheit heisst Liebe. Auch Zusammenhalt, Vertrauen und Geborgenheit gehören zu den meist genannten Wörtern. Das zeigt, wie sehr Familie nach wie vor für emotionale Nähe und Rückhalt steht. Familie scheint das psychologische Grundbedürfnis nach stabilen Beziehungen zu befriedigen.
Fazit der Studie: Die Familie bleibt attraktiv. Die Erkenntnisse aus der Studie können mit einem Quiz spielerisch getestet werden. Man kann dabei selbst Schätzungen abgeben und die eigene Meinung mit den Antworten der Befragten vergleichen.
Dieser Artikel erschien bei Dienstagsmail.
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