Eidgenössische Nationalratswahlen

EVP und EDU neu je mit zwei Nationalräten vertreten

Der Ort des Geschehens: das Bundeshaus in Bern
Die Schweizer Wahlen brachten insgesamt einen Rechtsrutsch. Klare Siegerin ist die SVP mit dem Gewinn von neun Sitzen im Nationalrat. Die EVP und die EDU, die auf Grundlage des Evangeliums Politik betreiben, sind nun mit je zwei Politikern vertreten.

Die Pro­gno­sen haben sich lei­der bewahrheitet: Der Aar­gauer EVP-Sitz von Parteipräsidentin Lilian Studer ging bei den eid­ge­nös­si­schen Wah­len ver­lo­ren. Marc Jost im Kanton Bern und Nik Gug­ger im Kanton Zürich konn­ten dage­gen ihre Sitze ver­tei­di­gen. Sie wer­den in der kom­men­den Legis­la­tur als Teil der erstarkten Mitteparteien die werte- und lösungs­ori­en­tierte Brü­cken­bau­er­po­li­tik der EVP im Natio­nal­rat fort­füh­ren.

Andreas Gafner: «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Erich!»

Erfreulich die Entwicklung bei der EDU: Sie legt einen Sitz zu und ist neu mit zwei Sitzen im Nationalrat vertreten. Andreas Gafner (Kanton Bern) wurde für weitere vier Jahre im Parlament bestätigt und der Zürcher EDU-Kantonsrat Erich Vontobel schafft dank den Listenverbindungen mit den Covid-Massnahmengegnern «Aufrecht Zürich» und der Liste «Mass-voll!» den Sprung auf die nationale Politbühne. Der wiedergewählte Berner Oberländer Nationalrat Andreas Gafner freut sich, künftig zusammen mit dem Zürcher Oberländer Parteikollegen die EDU im Nationalrat vertreten zu können. «Wir haben einander erst ein paarmal persönlich getroffen. Heute haben wir einander telefonisch zur Wahl gratuliert. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Erich!»

Für Andreas Gafner selbst ist es eine grosse Genugtuung, das Mandat als EDU im Kanton Bern aus eigener Kraft geholt zu haben. «Vor vier Jahren hat es vor allem Dank Listenverbindungen geklappt, doch diesmal haben wir es aus eigener Kraft geschafft. Wir konnten den Wähleranteil markant steigern – von 2,5 auf fast 4 Prozent!»

Lilian Studer: «Dankbar für die letzten vier Jahre»

Die Evangelischen Volkspartei EVP trat in 18 Kan­to­nen mit mehr als 350 Kan­di­die­ren­den geschlech­ter­pa­ri­tä­tisch zu den Wah­len an, die Eidgenössisch-Demokratische Union EDU wiederum schickte rund 200 Kandidatinnen und Kandidaten in 14 Kantonen ins Rennen. Während die EDU gestern einen Sitzgewinn feiern konnte, musste die EVP um ihren verlorenen Sitz trauern. Parteipräsidentin Lilian Studer schaffte aufgrund einer wegfallenden Listenverbindung mit der BDP (heute mit der CVP zusammen zu «Die Mitte» fusioniert) die Wiederwahl nicht. Auf ihre Zeit im Nationalrat blickt sie dankbar zurück: «Ich danke allen, die sich enorm dafür eingesetzt haben, um das Unmögliche möglich zu machen. Nun hat es leider nicht gereicht. Ich habe es als Privileg empfunden, unsere Gesellschaft die letzten vier Jahre auf nationaler Ebene mitgestalten zu dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar!»

Die EVP macht in ihrer Medienmitteilung auf die Mängel des aktuellen Schweizer Wahl­sys­tems aufmerksam. Dieses würde die grös­se­ren Par­teien auf Kos­ten der klei­ne­ren begünstigen. EVP-Nationalrat Marc Jost schlägt vor, die Listenverbindungen abzuschaffen und eine neue Auszählmethode auf nationaler Ebene einzuführen (s. Artikel im Tagesanzeiger vom 24.09.2023).

Zum Thema:
Frank Heinrich: «Ich spreche die Sprache der Politiker»
ChristNet-Forum: Wie kann man Nächstenliebe ins Bundeshaus bringen?
Konservative sind toleranter: Links, urban, gebildet – und intolerant

Datum: 24.10.2023
Autor: Florian Wüthrich / Debira Murri
Quelle: Livenet / EVP / EDU

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung